Skip to main content

Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz, Rückblick Juli/August 2023

Nachrichten aus der Kantonsregierung, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft im Rückblick Juli/August 2023

Bericht

Foto oben: Die Nachfrage nach Energieholz nahm letztes Jahr im Kanton Schwyz um satte 13,6 Prozent zu.
Bild © Franz Steinegger

 

Wirtschaftsspiegel Aktualität Juli/August 2023

Zusammengestellt von Franz Steinegger


Kanton

Nachfrage nach Bau- und Energieholz steigt

Wie die Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS) zeigen, wurden im Kanton Schwyz letztes Jahr knapp 137 500 Kubikmeter Holz geerntet. Das sind rund 11 000 Kubikmeter mehr als 2021, ein Zuwachs von satten 8,6 Prozent. Am stärksten war die Steigerung beim Energieholz, wo sie 13,6 Prozent beträgt. Die Stammholzernte nahm um 4,7 Prozent und die Industrieholzernte um 10 Prozent zu. Gut die Hälfte des gesamten Holzertrags geht mit 75 000 Kubik auf das Stammholz zurück. Der Anteil des Energieholzes hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. 2022 betrug er im Kanton Schwyz 37 Prozent, 2010 waren es noch 10 Prozent weniger. Die produktive Waldfläche beträgt im Kanton Schwyz gut 27 000 Hektaren.

Bauwirtschaft mit steigendem Auftragsvolumen
Im Kanton Schwyz haben private Bauherren im Jahr 2021 gut 580 Millionen Franken in Bauprojekte investiert. Das ist eine Zunahme um 1 Prozent – nach einem Rückgang im Jahr 2020 um über 20 Prozent eine Trendwende. Dass insgesamt ein Plus resultiert, liegt vor allem an den Bauherren im inneren Kantonsteil. Gersau, Alpthal, Lauerz, Illgau, Morschach, Oberiberg, Rothenthurm und Sattel verzeichneten Zuwachsraten von über 20 Prozent. In letztgenannten Ort nahm die Bautätigkeit Privater um über 90 Prozent zu. Im Bezirk Einsiedeln verzeichnete man einen Zuwachs von 28,5 Prozent. Gestiegen ist die Bautätigkeit Privater auch im Bereich Land- und Forstwirtschaft. Im ganzen Kanton kam es zu einer Zuwachsrate von 26,7 Prozent. In einzelnen Gemeinden zeigen sich sehr hohe Steigerungsraten.

Wirtschaftsentwicklung: Dienstleister im Hoch
Die vierte Datenerhebung des PMI für den Kanton Schwyz durch die Schwyzer Kantonalbank zeigt, dass die Schwyzer KMU aktuell robuster aufgestellt sind als vergleichbare Unternehmen in anderen Kantonen. Der Industriesektor des Kantons Schwyz kann sich jedoch nicht von der schweizweiten Tendenz abkoppeln und liegt mit 49.3 Punkten wieder knapp unterhalb der Wachstumszone. Dienstleistungs-KMU verzeichnen hingegen ein starkes Wachstum. Vor allem der Auftragseingang und die Produktion wirken sich positiv aus. Der PMI Kanton Schwyz, 2. Quartal 2023, in Kürze.
Industrie:
• Industrie knapp unter Wachstumsgrenze
• Auftragsbestand deutlich gesunken
• Teuerungsdruck schwächt sich ab
Dienstleistungen:
• PMI zeigt deutliches, breit abgestütztes Wachstum
• Mehr Neuaufträge
• Verkaufspreise wachsen weniger stark
Industrie betreibt Lagerabbau:
Die Schwyzer Industriefirmen vermelden im zweiten Quartal knapp kein Wachstum, ähnlich der gesamtschweizerischen Entwicklung. Grund dafür ist vor allem der deutlich gesunkene Auftragsbestand (45.4) und der abnehmende Lagerbestand für Rohmaterial (46.1) sowie bei den Fertigprodukten (44.7). Der anhaltende Rückgang der Lieferfristen (59.9) entlastet die Firmen. So melden die KMU nur noch vereinzelte Produktgruppen als schwer erhältlich. Weiterhin wächst die Beschäftigung (50.7). Die Einkaufspreise (49.3) haben sich nach starker Teuerung im Vorquartal normalisiert.
Dienstleister profitieren vom höheren Auftragseingang:
Anders als der Industriesektor verzeichnet der Dienstleistungssektor im zweiten Quartal ein starkes Wachstum. Die Treiber für dieses Wachstum sind vor allem die Produktion (57.2) und der Auftragseingang (54.6). Die Beschäftigung (55.6) hat weiter zugenommen. Alle Subkomponenten liegen über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Abgesehen von den Einkaufs- und Verkaufspreisen haben sämtliche Komponenten gegenüber dem Vorquartal höhere Bewertungen, das Wachstum hat sich verstärkt. Das geringere Wachstum der Einkaufspreise (65.8) entlastet die Unternehmen, die abnehmende Dynamik der Verkaufspreise (55.8) deren Abnehmer.

17 Millionen Franken der Covid-Kredite «verbrannt»

Der Bund reagierte während Corona schnell und ermöglichte den Banken im ganzen Land das unkomplizierte Ausstellen von Krediten an Unternehmen, die befürchteten, wegen der Pandemie in Liquiditätsengpässe zu geraten. Doch nun, wo es ans Rückzahlen geht, zeigt sich, dass der Bund bereits jetzt für viele Ausfälle aufkommen muss. Landesweit sind es bislang 820 Millionen Franken – von total 17 Milliarden an ausbezahlten Covid-Krediten, die, Stand heute, nicht rückbezahlt werden. Diese Quote ist im Kanton Schwyz zwar überdurchschnittlich gut, trotzdem können auch hier etliche Unternehmen ihre Verpflichtungen nicht einhalten. So bewegen sich derzeit die definitiven Ausfälle im Bereich von rund 17 Millionen Franken, wie das kantonale Amt für Wirtschaft bestätigt. Die Gründe dafür: Betriebe gehen in Konkurs, oder der Kredit wurde missbräuchlich verwendet. Im Kanton Schwyz wurden 3000 Kredite beziehungsweise 370 Millionen Franken vergeben. In der Zwischenzeit wurden rund 45 Prozent, also etwa 170 Millionen Franken, zurückbezahlt. Unternehmen können noch bis spätestens am 30. September 2027 ihre Covid-Kredite zurückzahlen.

Über 2500 neue Beschäftigte
Nachdem die Beschäftigungszahlen im Kanton Schwyz im Jahr 2020 zum ersten Mal seit Erhebung der Datenreihe abnahmen, stiegen die Zahlen 2021 wieder an: Im Kanton Schwyz wurden 87 464 Stellen besetzt, 2546 Beschäftigte respektive 1649 Vollzeitäquivalente mehr als im Vorjahr – was einem Plus von 3 beziehungsweise 2,6 Prozent entspricht. Es handelt sich um das stärkste Beschäftigungswachstum seit Beginn der Erhebung 2011. Wenig überraschend betrifft dieser Zuwachs fast ausschliesslich den Dienstleistungssektor. Von den insgesamt 2546 neu geschaffenen Stellen im Kanton entfielen 1966 auf diesen Sektor. Die Beschäftigung konzentriert sich auf die Bezirke Schwyz und Höfe. 2021 befand sich mehr als jeder zweite Arbeitsplatz in einem dort ansässigen Betrieb. Im Bezirk Schwyz waren 67,3 Prozent der Stellen im Dienstleistungssektor angesiedelt, im Bezirk Höfe waren es sogar 81,0 Prozent. Gesamtschweizerisch nahm die Beschäftigung um 2,4 beziehungsweise 2,0 Prozent bei den Vollzeitäquivalenten zu. Die Zahlen stammen aus der jüngsten Erhebung des Bundesamtes für Statistik.

Offizieller Baustart der neuen Axenstrasse
Die Einweihung der neuen Hilfsbrücke am Gumpisch am 23. August ist gleichzeitig der offizielle Startschuss für den Bau des Projekts A4 Neue Axenstrasse. Das für die Region gigantische Strassenbauprojekt mit Investitionen des Bundes von rund einer Milliarde Franken reicht vom Anschluss Ingenbohl im Norden bis zur Galerie Gumpisch zwischen Sisikon und Flüelen. Zum langen Bewilligungsprozess – die politischen und gerichtlichen Auseinandersetzungen verzögerten das Projekt um Jahrzehntemeinte Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamtes für Strassen (Astra), dass solche «mittlerweile in fast ganz Westeuropa» üblich seien. Das Projekt beinhaltet zwei Tunnels mit einer Gesamtlänge von 7,33 Kilometern. Spätestens in zehn Jahren soll die neue Verbindung zwischen den Kantonen Uri und Schwyz sowie wichtiges Glied in der Nord-Süd-Verbindung fertiggestellt sein.
Bildlegende: André Rüegsegger, Baudirektor Schwyz (von links), Roger Nager, Baudirektor Uri, Timotheus Abegg, Gemeindepräsident Sisikon und Jürg Röthlisberger, Direktor Astra, durchschneiden das Band auf der Gumpisch-Hilfsbrücke. Bild © Andreas Seeholzer

Tourismuszahlen im Kanton steigen
Die Entwicklung im touristischen Bereich ist weiterhin positiv. Die Logiernächste-Zahlen sind im ersten Halbjahr 2023 um sechs Prozent gestiegen. Damit haben sie wieder über die Werte von vor der Pandemie 2019 erreicht und sogar leicht übertroffen. Insgesamt waren es im ersten Semester knapp 280 000 Logiernächte, 2022 waren es noch 262 000 – und dies, obwohl seither zwei Betriebe eingegangen sind. Einen grossen Anstieg konnte Freienbach mit einem Plus von 16,1 Prozent (auf 26 000) verzeichnen. Die stärksten Verluste musste Ingenbohl (-9,3 Prozent) hinnehmen. Morschach konnte nochmals um fast 10 Prozent zulegen und verzeichnete im ersten Halbjahr 122 313 Logiernächte, womit diese Destination mit dem Swiss Holiday Park und der Ferienregion Stoos die mit weitem Abstand beliebteste im Kanton ist.


Finanzausgleich: Fünf Gemeinden zahlen 40 Millionen
Die fünf Ausserschwyzer Gemeinden Wollerau, Freienbach, Feusisberg, Lachen und Altendorf sowie der Bezirk Höfe speisen nächstes Jahr den innerkantonalen Finanzausgleich, wie die Berechnungen zeigen. 49,5 Millionen Franken zahlen die finanzstarken Gemeinden, 28,5 Millionen Franken richtet der Kanton in Form des Normaufwandausgleichs aus. Weitere 23,5 Millionen erhalten die Gemeinden und Bezirke aus der Grundstückgewinnsteuer. Profitieren werden 23 Gemeinden mit insgesamt 40 Millionen Franken. Zusätzlich trägt die Gemeinde Galgenen 1,2 Mio. Franken in Form einer Rückerstattung aus zu viel erhaltenen Leistungen aus Vorjahren bei.

Noch fast 400 Lehrstellen offen
Die Berufslehren starten traditionsgemäss im August. Das Amt für Berufsbildung hat Zahlen erhoben, wie viele Verträge abgeschlossen wurden und wie viele Stellen unbesetzt geblieben sind. Per 31. Juli sind dem Amt 1119 Lehrvertragsabschlüsse im Kanton Schwyz gemeldet worden. Dies sind 30 Verträge mehr als im letzten Jahr. Gemäss Oscar Seger, Vorsteher Amt für Berufsbildung, sind am Stichtag Ende Juli noch 392 Lehrstellen offen. Die effektive Zahl liege vermutlich höher, schreibt Seger. Um möglichst alle einzubinden, möchten vier Kantonsräte, dass der Regierungsrat die Wiederaufnahme von Beratungen für Jugendliche in schwierigen Situationen in Zusammenhang mit einer Lehre prüft. Auch Hubert Helbling, Vorsteher des Amts für Arbeit, würde dies begrüssen.

Lehrverträge: Fast alle haben eine Anschlusslösung
Anfang Juli haben im Kanton Schwyz 1536 Jugendliche (Vorjahr 1432) ihre offizielle Schulzeit beendet. 59 Prozent von ihnen beginnt eine Berufslehre oder eine Attestausbildung. 453 Jugendliche werden eine weiterführende Schule besuchen und 148 absolvieren eine sogenannte Zwischenlösung. Diese Jugendlichen besuchen ein kantonales oder privates Brückenangebot oder absolvieren ein Sprach(schul)jahr. «Besonders in technischen oder handwerklichen Branchen entwickelt sich der Lehrstellenmarkt für die Jugendlichen seit einigen Jahren positiv», sagt Janina Baruth, Vorsteherin des Amts für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung. So gebe es aktuell mehr freie Lehrstellen als Interessenten, die Schulabgänger können somit aus einem vielfältigen Lehrstellenangebot auswählen. An erster Stelle der gewählten Berufe ist traditionell die kaufmännische Ausbildung (siehe Tabelle), gefolgt von Fachmann/-frau Gesundheit und dem Detailhandel. 15 (Vorjahr: 12) Jugendliche haben trotz intensiven Coachings noch keine definitive Anschlusslösung gefunden.

Innerschwyz

Das Ybrig soll ein Fernwärmenetz erhalten
Mit der Gründung der Ecogen Ybrig Genossenschaft erfolgte kürzlich der Startschuss zu einem Projekt, welches die Schaffung eines Fernwärmenetzes für Ober- und Unteriberg vorsieht. Geplant ist, auf dem Areal Baumeli in Unteriberg ein Holzheizkraftwerk zu bauen, welches die beiden Gemeinden mit erneuerbarer Energie aus regionalem Holz versorgen soll. Sollte die Umzonung erfolgreich vonstatten gehen, wird ein entsprechendes Baugesuch und die Zustimmung der Bevölkerung für den Bau des Holzheizkraftwerks notwendig sein. Die Gemeindebauten werden bereits mit Fernwärme versorgt. Ein Fernwärme-Projekt scheiterte 2012. Damals aus finanziellen Gründen.
Ecogen-Genossenschaften mit demselben Modell, wie es nun im Ybrig angestrebt wird, existieren bereits in den Regionen Arth-Goldau, Einsiedeln, Euthal, Rigi (Küssnacht) sowie Stoos und Morschach. Als Mitglied der Verwaltung ist Pirmin Reichmuth sowie in einzelnen Genossenschaften auch dessen Vater Baptist Reichmuth, der Gründer der heutigen Agro Energie Schwyz AG und Pionier von Fernwärmenetzen im Kanton Schwyz, eingetragen.

Tierpark mit schwächeren Zahlen
Der Natur- und Tierpark Goldau verzeichnete weniger Umsatz übers Jahr und weniger Besuchende während der Ferienzeit. Die laufenden Projekte fordern die Parkleitung. Es ist derzeit hauptsächlich der Bau des Eingangsbereichs, der beschäftigt. Der Tierpark Goldau ist nach wie vor ein grosser Gästemagnet. Pro Jahr besuchen rund 400 000 Personen die Anlagen mit dem vielfältigen Angebot der Alpentierwelt. Letztes Jahr waren es mit 391 000 leicht weniger als der langjährige Durchschnitt. Die Tierparkrechnung schliesst jedoch positiv ab. Es resultierte ein Betriebsertrag von 12,076 Millionen Franken. Der Sachaufwand liegt bei 11,863 Millionen (Vorjahr 8,309) der Betriebsaufwand bei 13,611 Millionen Franken (9,953). Das Jahresergebnis liegt bei 284 848 Franken.

Gersau: 12 Millionen für Bahn und Burggeist Lodge
Die Luftseilbahn Obergschwend-Rigi-Burggeist AG und das Berggasthaus auf Rigi Scheidegg oberhalb von Gersau sind in die Jahre gekommen. Nun soll investiert werden. Der Verwaltungsrat der Luftseilbahn setzt auf eine Vorwärtsstrategie, die insgesamt 12 Millionen Franken benötigt. 3 Millionen Franken sind für die Gesamterneuerung der Pendelbahn mit der Kabine für acht Personen nötig. Das Berggasthaus soll durch die Burggeist Lodge ersetzt werden. Dafür sind weitere 9 Millionen notwendig. Geplant ist ein nachhaltiges Holz-100-Projekt mit zehn Appartements. Das Restaurant und die Aussenterrasse behalten im neuen Projekt ihre heutige Grösse. Für die Realisierung braucht es Finanzierungspartner: eine Aktienkapitalerhöhung, Bankdarlehen, öffentliche Gelder, insbesondere vom Bezirk Gersau und neue Kleinaktionäre. Die Investition wurde inzwischen von den Aktionären mit grossem Mehr abgesegnet.
Bildlegende: Das Berggasthaus Burggeist auf Rigi Scheidegg soll neu gebaut werden.

Bild: Bote der Urschweiz/Silvia Camenzind

Sparkasse Schwyz im Aufwind
Die Sparkasse Schwyz hat sich im ersten Halbjahr 2023 deutlich verbessert: Konkret ist der Nettoerfolg im Zinsengeschäft um satte 56,1 Prozent auf 12,3 Millionen Franken gestiegen und hat damit den Löwenanteil zum Geschäftsertrag beigesteuert. Der Handelserfolg stieg um 3,0 Prozent auf 0,8 Millionen. Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft fiel indes um 4,3 Prozent auf 2,4 Millionen Franken. Insgesamt legte der Ertrag um stolze 37,1 Prozent auf 16,3 Millionen Franken zu. Der Geschäftsaufwand hat im Berichtszeitraum um 8,0 Prozent auf 7,7 Millionen Franken zugenommen. Der Geschäftserfolg wurde auf 7,7 Millionen Franken fast verdoppelt. Unter dem Strich resultiert ein um 16,5 Prozent höherer Halbjahresgewinn von 3 Millionen Franken. Die Bank beschäftigt (teilzeitbereinigt) rund 67 Mitarbeitende in den Kantonen Schwyz, Nidwalden und Obwalden.

Sattel Hochstuckli reduziert nach Verlust das Wintergeschäft
Nur noch 17 Prozent des Gesamtumsatzes trug das Wintergeschäft im schneearmen kalten Halbjahr 2022/23 zum Ergebnis der Sattel-Hochstuckli AG bei. Die Unternehmung hat deshalb einen Verlust von 163 200 Franken eingefahren. «Wir müssen den Winter mit dem guten Sommergeschäft quersubventionieren. Der Sommerertrag hat gegenüber dem 5-Jahres-Schnitt um 18 Prozent zugenommen», sagt Verwaltungsratspräsident Martin Ulrich. Deshalb hat sich der Verwaltungsrat auf die Reduktion des Winterbetriebes entschieden. Bestehen bleibt der Skilift Engelstock und das Lern- und Spassland, eingestellt wird der Betrieb der beiden Skilifte Hochstuckli und Bärenfang.
Mit den Projekten «Mounteco» und «Beyond Snow» will die Unternehmung an Konzepten für zukünftige Winter ohne beziehungsweise mit wenig Schnee arbeiten. Wie VRP Ulrich bekräftigt, sei die angekündigte Stilllegung der beiden Skilifte Hochstuckli und Bärenfang ein erstes Paket von Massnahmen. Der Familienberg Sattel-Hochstuckli soll zu guten Zeiten zurückführen, was das finanzielle Engagement der AG betrifft. Man müsse der Tatsache des Klimawandels in Auge sehen.
An der Generalversammlung Anfang August gab es emotionale Voten gegen die Reduktion des Skibetriebes. Doch diese Entscheidung liegt in der Kompetenz des Verwaltungsrates und nicht der Aktionäre.

Ausserschwyz

Kühne und Nagel erleidet Einbruch nach Corona-Hype
Der Schwyzer Logistikkonzern Kühne+Nagel hat im zweiten Quartal wie erwartet deutlich weniger Rohertrag erwirtschaftet und klar weniger verdient. Nach dem Ende des Corona-Booms stehen die Zeichen somit weiter auf Normalisierung. Die Erwartungen hat der Konzern jedoch übertroffen. Der Rohertrag sank um rund 24 Prozent auf 2,3 Milliarden Franken. Der operative Gewinn (Ebit) halbierte sich auf 523 Millionen, ebenso der Reingewinn auf noch 398 Millionen. Die sogenannte Konversionsmarge, die das Verhältnis von Ebit zu Rohertrag angibt, landete bei 23,2 Prozent (Vorjahr 36,4 Prozent). Sie gilt in der Branche als wichtige Kennzahl. Nach Sparten betrachtet, lief es insbesondere in der Seefracht und der Kontraktlogistik gut. In der Luftfracht hingegen sei die Lage angespannt geblieben.
.


Copyright © 2020 H+I Der Schwyzer Wirtschaftsverband