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Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz – Januar 2025

Aktuelle Nachrichten aus dem Kanton, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft

Bericht

Foto oben: So soll das Highlightprojekt der Garaventa in Grindelwald schliesslich aussehen. Bild Garaventa

 

Wirtschaftsspiegel Januar 2025

Zusammengestellt von Franz Steinegger


Innerschwyz

Garaventa sichert sich grösstes Auftragspaket der Firmengeschichte

Die Jungfraubahnen AG hat die Garaventa mit einem Gesamtpaket von sechs Seilbahnanlagen beauftragt – darunter vier Neuanlagen und zwei Umbauten. Mit einem Gesamtvolumen von fast 70 Millionen Franken handle es sich um das bislang grösste Auftragspaket in der Unternehmensgeschichte, schreibt das Goldauer Seilbahnbauunternehmen in einer Medienmitteilung.

Ein Highlight des Projekts ist die geplante TRI-Line-Seilbahn (die TRI-Line ist eine Dreiseil-Technologie), die in zwei Sektionen vom Bahnhof Grindelwald nach First führen wird. «Ausgestattet mit rund 70 Kabinen wird die Beförderungskapazität deutlich erhöht. Neben den Projekten in Grindelwald umfasst das Auftragspaket den umfangreichen Umbau der einspurigen Pendelbahn Lauterbrunnen–Grütschalp. Zudem wird die Förderleistung 6er-Gondelbahn Arvengarten–Eigergletscher durch neue Haubensessel sowie Anpassungen an der Seilbahnsteuerung erhöht.

 

Basellandschäfter übernehmen Fernwärmezentrale Küssnacht

Das Fernwärmenetz der Ecogen Rigi Genossenschaft sowie eine Mehrheitsbeteiligung am Holzheizkraftwerk der Agro Energiezentrum Rigi AG sollen in die Verantwortung der EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) übergehen. Die Übernahme ist ein bedeutender Schritt für die Sicherung und Weiterentwicklung der Wärmeversorgung im Bezirk Küssnacht und den angrenzenden Luzerner Gemeinden Greppen und Adligenswil. Ziel ist es, nicht nur die lückenlose Versorgung sicherzustellen, sondern auch den Wärmeverbund in der Region auszubauen.

Auch für die Ecogen Rigi Genossenschaft ist die Übernahme ein bedeutender Schritt. Nach einer intensiven Suche nach neuen Kapitalgebern sieht Präsident Andreas Moser die Zukunft der Genossenschaft gesichert. «Wir glauben an dieses Projekt. Deshalb investieren wir», erklärt Tobias Andrist, CEO der EBL, die über 30 Jahre Erfahrung im Bereich Fernwärme mitbringt und schweizweit Wärmeverbünde betreibt, die bereits 25 000 Haushalte versorgen. Der Übergang der Ecogen Rigi Genossenschaft und der Agro Energiezentrum Rigi AG soll nahtlos erfolgen.

Neben dem Fernwärmenetz übernimmt die EBL eine Mehrheitsbeteiligung an der Agro Energiezentrum Rigi AG. Die EcoGroup, welche das Holzheizkraftwerk initiiert hat, zieht sich vollständig zurück. Die beiden lokalen Aktionäre, die OAK Energie AG (Oberallmeindkorporation Schwyz) und die Schilliger Holz AG, bleiben jedoch beteiligt. Die endgültige Zustimmung zur Übernahme liegt nun in den Händen der Genossenschafterinnen und Genossenschafter, die am 22. Januar 2025 in einer ausserordentlichen Generalversammlung darüber abstimmen.

Das Agro Energiezentrum in Haltikon bei Küssnacht. Bild: PD

 

Rigi fährt Rekord um Rekord ein

Der Erfolg der Rigibahnen widerspiegelt sich in den Zahlen, welche in einem Aktionärsbrief im Dezember stehen: Bis Ende Jahr sollten wiederum ungefähr 900 000 Gäste gezählt werden können, halten Verwaltungsratspräsident Karl Bucher und CEO Frédéric Füssenich fest. Dank Verbesserungen des durchschnittlichen Ertrages pro Gast steigt der Nettoerlös auf über 36 Millionen Franken. Damit verbleibt ein operatives Betriebsergebnis von gut elf Millionen Franken. «Damit dürften wir das dritte Mal in Folge das erfolgreichste Jahr unserer Unternehmensgeschichte feiern», freuen sich Füssenich und Bucher.

Bereits Vorfreude herrscht auf das bevorstehende 150-Jahr-Jubiläum der Arth-Rigi-Bahn. Sie ist die älteste, vollständig im Kanton Schwyz liegende Eisenbahnstrecke und wurde am 4. Juni 1875 in Betrieb genommen. Die Aufführung des Festspiels auf Rigi Staffel und ein grosses Bahnhoffest an Pfingsten 2025 werden die Höhepunkte der Jubiläumsfeierlichkeiten sein.

Auch die von Goldau aus startende Kräbel-Scheideggbahn gehört zum Rigi-Konglomerat. Bild: PD

 

Ivo Steiner neuer CEO der Strüby Unternehmungen

Die Strüby Unternehmungen mit Hauptsitz in Seewen haben mit Ivo Steiner einen neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung. Der 45-Jährige trat am 1. Juni 2024 als Verwaltungsrat ins Unternehmen ein und hat am 6. Dezember die Geschäftsleitung von Anton Strüby übernommen. Anton Strüby wird der Firma weiterhin als Präsident des Verwaltungsrates erhalten bleiben.

Die Firma Strüby ist die schweizweit führende Gesamtanbieterin im Bereich Schweizer Holz mit den Schwerpunkten Entwicklung, Planung und Holzbau. Anton Strüby hat die Firma 1984 mit rund 25 Mitarbeitern von seinem Vater übernommen, heute beschäftigt das Unternehmen um die 400 Mitarbeiter. Als Inhaber und Präsident des Verwaltungsrates wird der 64-jährige Anton Strüby weiterhin im Unternehmen tätig sein.

Anton Strüby (links) und Ivo Steiner anlässlich der Weihnachtsfeier der Strüby Unternehmungen. Bild: PD

 

EWS schreibt Gewinn und senkt die Stromtarife

Das Ende September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2023/24 schliesst die EWS AG mit einem Gewinn von 3,8 Millionen Franken ab. Dies, obwohl die Gesamtleistung von 98,3 Millionen Franken tiefer lag als im Vorjahr (99,65 Millionen Franken). Eine Zunahme hingegen bedeuten die 22 446 Stromkunden (Vorjahr 22 265) und der total transportierte Strom von 244 Millionen Kilowattstunden (Vorjahr: 240 Millionen). Die Elektrizitätswerk Schwyz AG ist eine Tochter der Centralschweizer Kraftwerke CKW AG, welche wiederum der Axpo angeschlossen ist. Das EWS versorgt weite Teile des inneren Kantonsteils mit Strom.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Erhöhung der Dividende von 80 auf 100 Franken vor. Der als Geschäftsleiter abtretende Peter Suter konnte an seiner letzten Präsentation der Jahreszahlen zudem verkünden, dass das EWS 2025 die Strompreise für seine Kunden senken werde. Ein starker Zuwachs ist weiterhin bei den Photovoltaikanlagen zu verzeichnen. Das EWS betreibt mittlerweile rund 1200 PV-Anlagen.

Der aktuelle EWS-CEO Peter Suter (rechts) präsentierte zum letzten Mal die Jahreszahlen des Schwyzer Elektrizitätswerks. Er übergibt die Geschäftsleitung an Roman Iten. Bild Damian Bürgi, Bote der Urschweiz

 

Ausserschwyz

Kühne+Nagel schafft 100 Arbeitsplätze im Nordwesten Deutschlands

Der Schindellegler Logistikkonzern Kühne+Nagel eröffnet ein neues Umschlaglager in Bremen und optimiert damit seine Landverkehrsstruktur in Nordwestdeutschland.

Der neue Standort im Güterverkehrszentrum (GVZ) verbindet gemeinsam mit dem Depot in Oldenburg das Hinterland mit den Seehäfen Wilhelmshaven, Brake und Bremen/Bremerhaven. In dem rund 8000 Quadratmeter grossen Neubau wird ein umfangreicher Stückgut-Service im Drei-Schicht-Betrieb aufgestellt. Die Eröffnung schafft 100 neue Arbeitsplätze.

 

Im Rietli sollen 1000 Arbeitsplätze angesiedelt werden

Die Testplanung fürs Gebiet Rietli in der Obermarch ist abgeschlossen. Es soll zu einem Arbeitsplatzgebiet von überregionaler Bedeutung entwickelt werden. Ziel der Planung, die vom Kanton und den Gemeinden Reichenburg und Schübelbach gemeinsam vorangetrieben wird, sind 1000 neue Arbeitsplätze. Ob das Entwicklungsgebiet Rietli dereinst als Arbeitsplatzgebiet von überregionaler Bedeutung zu stehen kommt, ist aber noch offen. Notwendig ist eine weitere Detailplanung und danach eine Abstimmung über die Einzonung.

Das Gebiet sei nicht nur kommunal von grossem Interesse, die freie Fläche zwischen Reichenburg und Buttikon sei eine «Perle», wie sie der Gemeindepräsident von Schübelbach, Othmar Büeler, sagt. Das Rietli zähle gar zu den Top-Ten-Entwicklungsgebieten der Schweiz. Regierungsrätin Petra Steimen wie auch der Leiter des Amts für Wirtschaft, Urs Durrer, zeigten auf, warum der Kanton ein grosses Interesse am Rietli hat. Man wolle eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und damit den negativen Pendlersaldo aufbessern. Die Reichenburger lehnten die Umzonung 2012 knapp ab, die Schübelbacher stimmten knapp zu. Der neuerliche Anlauf für eine Entwicklung des Gebiets wird von den Gemeinderäten der Standortgemeinden begrüsst und mitgetragen.

Die Resultate der Testplanung liegen auf, und eine Online-Umfrage dazu läuft. Bild Martin Risch, March Anzeiger

 

Kanton

Steuersenkungen bei den Schwyzer Bezirken und Gemeinden

Die Bezirke und Gemeinden haben ihre Budgets und Steuerfüsse für das Jahr 2025 beschlossen. Achtzehn Gemeinwesen senken den Steuerfuss. Insgesamt reduziert sich der budgetierte Aufwandüberschuss aller Bezirke und Gemeinden gegenüber dem Vorjahr um 19.8 Millionen Franken. Rund zwei Drittel der Gemeinwesen erwarten gegenüber dem Vorjahr ein besseres Resultat, was auch in der Verstärkung des Innerkantonalen Finanzausgleichs und der Kostenverschiebungen zum Kanton begründet ist.

In den letzten fünf Jahren konnte die Gesamtsteuerbelastung für alle Steuerpflichtigen deutlich gesenkt werden. Der Steuerfuss für die Staats-, Bezirks- und Gemeindesteuern in der Gemeinde Unteriberg ist gegenüber dem Jahr 2021 um 105 Prozent einer Einheit tiefer. Im Bezirk Gersau und in den Gemeinden Arth und Oberiberg werden die Steuerpflichtigen insgesamt um 100 Prozent einer Einheit entlastet. In weiteren 19 Gemeinden konnte die Gesamtsteuerbelastung zwischen 50 und 90 Prozent einer Einheit reduziert werden.

Der Gesamtaufwand der Bezirke und Gemeinden nimmt gegenüber dem Vorjahr um 1.1 Prozent respektive 79.2 Mio. Franken zu und beträgt 1 106.8 Millionen Franken. Dies begründet sich in steigenden Personal- und Sachaufwänden, hauptsächlich infolge Teuerung und steigendem Abschreibungsaufwand aufgrund der Investitionstätigkeit. Hingegen rechnen die Gemeinwesen für das Jahr 2025 erneut mit höheren Steuererträgen und budgetieren insgesamt einen Ertrag von 1088.7 Millionen Franken. Dies entspricht einem Zuwachs von 97.6 Millionen gegenüber dem Voranschlag 2024.

Die Tabelle zeigt die Steuerfusssenkungen sowie die Budgets 2025. Tabelle: Kanton

 


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