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Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz, Rückblick Februar 2022

Nachrichten aus der Kantonsregierung, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft im Rückblick Februar 2022

Bericht

Bildlegende: Die neue Garaventabahn im Baoquan-Reservat in China. Foto@ BdU

Aktualität bis 6. März 2022

Zusammengestellt von Franz Steinegger

Bezirk Schwyz

Garaventa baut in China die grösste Luftseilbahn des Landes
Garaventa hat die grösste Pendelbahn Chinas zum beliebten Cliffwalk und der Wasserfallarena von Baoquan gebaut. Die beiden Kabinen der Pendelbahn mit einem Fassungsvermögen von 162 Personen bieten mit einem Glasbodenelement ein besonderes Erlebnis. Während der Fahrt überqueren die Fahrgäste das Baoquan-Reservat und einen Stausee. Von der Bergstation zeigt sich ein unvergleichliches Panorama auf das Reservat. Die Gäste haben von hier aus die Möglichkeit, auf einem Höhenweg bis zum beliebten Cliffwalk zu wandern und anschliessend mit einem Panorama-Aufzug hinunter zur Wasserfalllandschaft von Baoquan zu fahren. Die Region Baoquan in der Henan Province ist mit seinem nationalen Waldreservat, den roten Felsschluchten des Taihang-Gebirges und seinen Wasserfällen ein beliebtes Ausflugsziel in China.

… und auf den Churer Hausberg
Die Chur Bergbahnen beschaffen den Ersatz des Zubringers auf den Churer Hausberg Brambrüesch vom Goldauer Bahnenhersteller Garaventa. Die 10er-Gondelbahn führt ab der Wintersaison 2026/27 über die neue Mittelstation Fülian auf den Churer Hausberg und kostet ohne Stationen 15,1 Franken. Die Baukommission und der Verwaltungsrat der BCD, in welchen auch die Stadt Chur und die Gemeinde Churwalden vertreten sind, haben sich einstimmig für die Wahl der Garaventa ausgesprochen.

Kanton

 


Bildlegende: Hermann Grab (links), Leiter Amt für Finanzen und Finanzdirektor Kaspar Michel präsentierten
am 23. Februar den «unglaublich guten Abschluss». Foto © Stefan Grüter/March Anzeiger

Überschuss der Staatsrechnung gibt Potenzial für weitere Steuersenkungen
Der Schwyzer Wirtschaft geht es insgesamt trotz Corona gut. Das zeigt auch ein Blick in die Zahlen des Schwyzer Handelsregisters. Per 31. Dezember 2021 waren 19 981 Gesellschaften eingetragen. Das belegt eine Aufstellung, die Othmar Aeschi, Leiter des Handelsregisters, für den «Boten der Urschweiz» aufbereitet und zur Verfügung gestellt hat. Es werden im Jahr 2021 sogar Rekordwerte verzeichnet: So nahm das Handelsregister im letzten Jahr total 8803 Eintragungen vor. Das entspricht einem hohen Wachstum von fast 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit konnte 2021 die höchste Anzahl Eintragungen im Handelsregister des Kantons Schwyz verzeichnet werden. Der Bestand an Aktiengesellschaften (+374) und Gesellschaften mit beschränkter Haftung (+347) nahm um je fünf Prozent zu. Auch die Anzahl eingetragener Einzelunternehmen (+104) wuchs um drei Prozent. Der Bestand der Stiftungen stieg um 26, das sind 6 Prozent. Hierfür sind vorab Änderungen im Bundesgesetz verantwortlich. Bildlegende: Hermann Grab (links), Leiter Amt für Finanzen und Finanzdirektor Kaspar Michel präsentierten am 23. Februar den «unglaublich guten Abschluss».

2021 kostete Corona den Kanton mehr als 41 Millionen Franken
Die Pandemie wirkte sich in der Staatsrechnung 2021 weniger aus als ursprünglich befürchtet: Insgesamt zahlte der Kanton Schwyz im letzten Jahr 41,2 Mio. Franken. Seit dem Ausbruch der Pandemie bis Ende 2021 waren es etwas mehr als 72 Mio. Franken. Am meisten wurde im vergangenen Jahr im Kanton Schwyz für die Härtefallmassnahmen ausgegeben, nämlich 23,1 Mio. Franken. Für Test- und Impfkosten, das Contact-Tracing und diverses anderes wurden im Rechnungsjahr 2020 11,4 Mio. Franken sowie 2021 weitere 12,8 Mio. Franken ausgegeben. Für nicht gedeckte Spitalkosten hat der Kanton Schwyz den Spitälern im Kanton Schwyz 7,3 Mio. Franken
zugesprochen.

Bereits 560 Lehrverträge abgeschlossen
Am 10. Februar waren im Kanton Schwyz bereits 560 Lehrverträge abgeschlossen. «Das sind zu einem so frühen Zeitpunkt sehr viele», kommentiert Oscar Seger, Vorsteher des Amts für Berufsbildung, diese Zahl. Verlässliche Zahlen über die Anzahl der abgeschlossenen Lehrverträge werden im Frühling vorliegen. Erste Einschätzungen per Ende Januar weisen jedoch darauf hin, dass die Lehrstellenbesetzung vergleichbar mit den Vorjahren verläuft. «Es sind immer etwa die gleichen Berufe, welche zu diesem Zeitpunkt an vorderster Stelle stehen», sagt Seger. Spitzenreiter sei auch dieses Jahr die kaufmännische Lehre, gefolgt von den Fachleuten Gesundheit und den Fachleuten Betreuung. Oben auf der Liste sind zudem die Ausbildung zum Elektroinstallateur oder Berufe im Detailhandel. Welche Berufe bei der Beliebtheitsskala weiter unten eingestuft werden, zeige sich erst später, erklärt Oscar Seger. Aus Erfahrung sind es aber meistens diejenigen, die sehr witterungsabhängig sind, oder solche, wo wenige Lehrstellen angeboten werden.

Für alle Schulabgänger, die noch keine Lehrstelle haben oder sich noch nicht entscheiden konnten, fand am 16. Februar in Rothenthurm der Lehrstellenmarkt statt. 31 Firmen haben dabei ihren Betrieb und die offenen Lehrstellen an einer Art Tischmesse vorgestellt. So hatten die 200 besuchenden Jugendlichen auf der Suche nach einer Lehrstelle die Gelegenheit, unkompliziert mit Lehrfirmen in Kontakt zu treten und ihre Bewerbungsunterlagen zu präsentieren.

Mögliche Windkraftstandorte definiert
Der Regierungsrat hat entschieden, die drei für Windkraftprojekte geeigneten Gebiete Linthebene Süd, Linthebene Nord und Hochstuckli zur Berücksichtigung in den kantonalen Richtplan aufzunehmen. An den drei Standorten «könnten» insgesamt 13 Windenergieanlagen ungefähr 65 Gigawattstunden Strom produzieren, Energie für 18 500 Haushalte. Konkrete Windkraftprojekte liegen im Kanton Schwyz zurzeit nicht vor. Der Eintrag der drei Gebiete im Richtplan gibt allfälligen Investoren eine Perspektive, dass eine wirtschaftliche Windkraftproduktion denkbar wäre.

Schwyzer Hotellerie auf Erholungskurs
Nach dem coronabedingt historischen Einbruch im Vorjahr ist die Anzahl Logiernächte wieder deutlich angestiegen. Alle vier touristischen Regionen des Kantons Schwyz verzeichneten 2021 bessere Zahlen als im Vorjahr. Während im Jahr 2020 rund 405 000 Gäste im Kanton übernachteten, waren es im letzten Jahr gut 561 000. Dies entspricht einer Zunahme von 38,5 Prozent. «Über den ganzen Kanton betrachtet, bewegen wir uns fast wieder auf dem Niveau von vor Corona», so Vendelin Coray, Geschäftsführer von Schwyz Tourismus. Spitzenreiterin ist die Gemeinde Morschach. Mit knapp 270 000 Logiernächten ist sie allein für fast die Hälfte der Übernachtungen im Kanton verantwortlich. Treibende Kräfte sind der Swiss Holiday Park sowie das Seminar- und Wellnesshotel Stoos. Betrachtet man die Logiernächte nach der Herkunft der Gäste, so machten die Schweizer den grössten Teil aus. 2019 waren es 66,7 Prozent, 2020 84,9 Prozent und 2021 sogar 87 Prozent.
Die Seminarnachfrage verblieb im Jahr 2021 tief. Die Logiernächte in der Region Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee stiegen zwar von 111 000 im Jahr 2020 auf 158 000 an (42 Prozent). Sie blieben jedoch unter den Zahlen von 2019.

Mandatssteuer für Bankräte soll aufgegeben werden
Die Entschädigung der Bankratsmitglieder der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) und damit auch die Parteienfinanzierung soll im Kanton Schwyz neu ausgerichtet werden. Das fordern die Mitglieder der Aufsichtskommission für die Schwyzer Kantonalbank (Krak) in einer gemeinsam eingereichten Motion. Neu sollen die Bankräte nicht mehr Mandatssteuern an ihre Parteien abgeben müssen. Dafür sollen die Parteien künftig direkt aus der Staatskasse entschädigt werden; die Bezüge der Bankräte würden entsprechend kleiner. Zum Ausgleich soll die Kantonalbank dafür eine höhere Gewinnausschüttung an die Staatskasse leisten.
Deshalb wird per Motion ein neues System vorgeschlagen. Es sieht konkret vor, dass die jährlichen pauschalen Fraktionsbeiträge der Schwyzer Kantonalbank (5000 Franken pro Fraktion) ersetzt werden, indem alle im Kantonsrat vertretenen Fraktionen aus der Staatskasse 10000 Franken erhalten. Zusätzlich soll der Kanton je Fraktionsmitglied 1500 Franken den Parteien für ihre Arbeit bezahlen. Gleichzeitig sollen Bewerbende für den Bankrat oder das Bankratspräsidium keiner Partei mehr angehören müssen. Das würde erlauben, dass für die Ersatzwahlen das Kandidatenfeld grösser und breiter würde.

Ausserschwyz

Dieter Meiers Schokoladenfabrik nimmt Produktion auf

Oro de Cacao hat vor kurzem in der Schwerzi in Freienbach die reguläre Schokoladenproduktion aufgenommen. Damit habe der Investor, Unternehmer, Musiker und Kunstschaffende Dieter Meier einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung seiner Schokoladenfirma erreicht, teilt das Unternehmen mit. Bereits seit November produziert die Schokoladenfabrik Oro de Cacao nach einem speziellen Extraktionsverfahren. Die so produzierte Schokolade zeichne sich dadurch aus, dass ihre Aromen zu 100 Prozent aus der Kakaobohne stammten. Der Produktionsprozess von Oro de Cacao unterscheide sich markant vom herkömmlichen Röst- und Conchierverfahren der Schokoladenindustrie. Beim herkömmlichen Verfahren verflüchtigten sich die natürlichen Aromen wegen der hohen Prozesstemperaturen. Das «Kakaogold» wird in fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen produziert. Dieter Meiers Töchter Eleonore und Anna Meier leiten den Oro de Cacao Flags-hip Store am Münsterhof in Zürich.

Bildlegende: Der Musiker und Unternehmer Dieter Meier beim Besuch seiner Schokoladenfabrik Oro de Cacao in Freienbach. Bild: PD

Anschluss Wangen-Ost mit Tunnel-VarianteAnschluss
Die Planungsarbeiten für den Autobahnanschluss Wangen-Ost werden konkret. Der Regierungsrat hat grünes Licht gegeben, das Vorprojekt für den Autobahnzubringer auszuarbeiten. Geplant wird die um 100 Mio. Franken teurere unterirdische Variante. Damit soll der umweltverträglichsten Variante der Vorzug gegeben werden. Gleichzeitig ersucht er das Bundesamt für Strassen (Astra), die Planungsarbeiten für den eigentlichen Autobahnanschluss zu starten. Die Kosten des dereinstigen Projekts werden vollumfänglich vom Kanton getragen. Damit erübrigen sich weitere verzögernde Diskussionen um einen Kostenteiler zwischen den Gemeinden und dem Bezirk March. Wann Baubeginn ist, lässt sich momentan noch nicht sagen.

Innerschwyz

Milchhuus behauptet sich im harten Markt
Das Schwyzer Milchhuus in Seewen hat seine Position als einer der wenigen verbleibenden mittelgrossen Player im Markt gefestigt. Einfacher geworden ist das Umfeld jedoch nicht: Mit 70 Prozent Exportanteil, hauptsächlich nach Deutschland, kämpft das Schwyzer Traditionsunternehmen mit dem starken Franken und reichlich Konkurrenz. Erschwerend hinzu kommt der sich akzentuierende Fachkräftemangel. Trotz dem harten Wettbewerb ist das Milchhuus erstaunlich konstant unterwegs. Die heute 74 Vollzeitstellen konnten 2020 sogar etwas erhöht werden, da eine Produktionslinie von Elsa-¬Mifroma (Milchindustrie der Migros) nach Brunnen gezügelt wurde. Das Schwyzer Milchhuus verarbeitet jährlich rund 20 Millionen Liter Milch zu Pastmilch und -rahm, Käse sowie Joghurt. Zum Sortiment des Traditionsunternehmens gehören zudem 20 selbst produzierte Spezialitäten¬käse, so etwa der Holzmichlkäse oder der Schwyzer Bergkäse. Dazu kommen über 200 Sorten von kleinen Käsereien. Der 1899 gegründete Familienbetrieb wurde 2010 schrittweise von der Migros-Gruppe übernommen. Seit 2019 ist sie Mehrheitsaktionärin des Schwyzer Milchhuus.

Schwyzer Sparkasse knackt Zwei-Milliarden-Grenze
Die Sparkasse Schwyz blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die Bilanzsumme stieg dank des Wachstums an Kundengeldern und Kundenausleihungen auf 2,1 Milliarden Franken. Die Kundengelder nahmen um 8,5 Prozent auf 1,56 Mio. Franken, die Ausleihungen um 3,0 Prozent auf 1,64 Mio. Franken zu. Der Geschäftserfolg des 1812 gegründeten Instituts wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Millionen auf 8,0 Mio. Franken. Den Aktionären wird an der Generalversammlung vom 20. Mai die Ausschüttung einer Dividende von 16 Prozent (Vorjahr 15 Prozent) vorgeschlagen. Die Gemeinde Schwyz als Mehrheitsaktionärin erhält somit 1,6 Millionen Franken. Die älteste Regionalbank der Schweiz beschäftigt teilzeitbereinigt 67 Mitarbeitende in den Kantonen Schwyz, Nid- und Obwalden.

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