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Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz, Rückblick Januar 2022

Nachrichten aus der Kantonsregierung, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft im Rückblick Januar 2022

Bericht

Aktualität bis 31. Januar 2022

Zusammengestellt von Franz Steinegger

Kanton

Kanton Schwyz hat fast 20 000 Gesellschaften
Der Schwyzer Wirtschaft geht es insgesamt trotz Corona gut. Das zeigt auch ein Blick in die Zahlen des Schwyzer Handelsregisters. Per 31. Dezember 2021 waren 19 981 Gesellschaften eingetragen. Das belegt eine Aufstellung, die Othmar Aeschi, Leiter des Handelsregisters, für den «Boten der Urschweiz» aufbereitet und zur Verfügung gestellt hat. Es werden im Jahr 2021 sogar Rekordwerte verzeichnet: So nahm das Handelsregister im letzten Jahr total 8803 Eintragungen vor. Das entspricht einem hohen Wachstum von fast 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit konnte 2021 die höchste Anzahl Eintragungen im Handelsregister des Kantons Schwyz verzeichnet werden. Der Bestand an Aktiengesellschaften (+374) und Gesellschaften mit beschränkter Haftung (+347) nahm um je fünf Prozent zu. Auch die Anzahl eingetragener Einzelunternehmen (+104) wuchs um drei Prozent. Der Bestand der Stiftungen stieg um 26, das sind 6 Prozent. Hierfür sind vorab Änderungen im Bundesgesetz verantwortlich.

Es zieht immer mehr Firmen in den Kanton Schwyz
2021 sind im Kanton Schwyz gemäss Handelsregister 1455 Gesellschaften gegründet worden. 437 Gesellschaften zogen weg, sodass total netto 847 mehr eingetragen sind (Vorjahr: +543 Gesellschaften). Das entspricht einer Nettowachstumsquote von 4,4 Prozent. Damit liegt der Kanton Schwyz gesamtschweizerisch an zweiter Stelle. Schwyz schreibt damit national Spitzenwerte. So liegt der Kanton Schwyz wachstumstechnisch auf dem zweiten Ranglistenplatz. Er zeigt damit den umliegenden Kantonen diesbezüglich die kalte Schulter. So liegt der Kanton hinter Zug (4,7 Prozent), jedoch vor den Kantonen Zürich (3,4 Prozent), Nidwalden (3,2 Prozent), Luzern (2,9 Prozent, Obwalden (1,7 Prozent) und Uri (0,1 Prozent).

Die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit ist rapide zurückgegangen
Die Massnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie hinterliessen auch in der Schwyzer Wirtschaft tiefe Spuren. «Zu Spitzenzeiten waren 3500 Schwyzer Betriebe von Kurzarbeit betroffen», blickt Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud in einem Beitrag im March Anzeiger zurück. «Jetzt, Ende Januar, zählen wir noch knapp 100 Schwyzer Betriebe mit Kurzarbeit.» Es sei jedoch nach wie vor Vorsicht angezeigt. Es könne noch nicht von einem Vor-Corona-Niveau gesprochen werden. «In normalen Zeiten sind es durchschnittlich drei bis fünf Betriebe, vielleicht einmal zehn, die Kurzarbeit einführen müssen. Davon sind wir zurzeit noch einiges entfernt», so Barraud. Der Rückgang der Kurzarbeit verläuft nicht kontinuierlich. «Als die Massnahmen des Bundes gelockert worden sind, ging die Anzahl der Betriebe nach einer kurzen Übergangszeit im Sommer/Herbst dann rapide zurück.» Jetzt seien noch vereinzelte Branchen betroffen – so Teile der Gastronomie und Hotellerie, der Event- und Reisebranche sowie chemische Reinigungen, deren Dienstleistungen in Zeiten des Home-Office weniger gefragt seien. Kaum betroffen sei das Handwerk, das sich einer guten Auftragslage erfreuen könne.

Schwyzer Kantonalbank mit gutem Jahresergebnis
Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) erzielte 2021 einen Jahresgewinn von 73 Mio. Franken. Sehr erfreulich entwickelte sich das Kommissions- und Anlagegeschäft, das Depotvolumen erreichte eine neue Rekordmarke und die Bilanzsumme überschritt zum ersten Mal die 22 Milliardengrenze. Inklusive Jahresgewinn konnte das Eigenkapital auf über 2 Mrd. Franken ausgebaut werden. Mit einer sehr guten Cost/Income-Ratio von 45.7 Prozent wurde die hohe operative Effizienz der SZKB erneut dokumentiert. Die Gesamtbankzinsmarge nahm im Vergleich zu 2020 von 0.84 auf 0.82 Prozent ab. Die Kundenausleihungen konnten um 147 Mio. auf 16 Mrd. Franken erhöht werden. Die Covid-Kredite betrugen per Ende Jahr 79 Mio. Franken (Ende 2020: CHF 100 Mio.). Die Kundengelder stiegen um 470 Mio. auf 14,8 Mrd Franken. Basierend auf dem erfreulichen Neugeldzufluss in Form von Wertschriften von 835 Mio. Franken und der positiven Marktentwicklung erreichte der Depotvolumenbestand einen neuen Rekordwert von 9,8 Mrd. Franken (+19.4 Prozent).

Pensionskasse gestärkt, 45 Mio. Franken an den Kanton Schwyz
Mit der ausserordentlichen Zuweisung an Vorsorgeeinrichtungen von 32.0 Mio. Franken erhöhte sich der Geschäftsaufwand auf 145.4 Mio. Franken. Es handelt sich dabei um den Aufbau einer Zusatzversicherung für die Mitarbeitenden der SZKB. Die Einmaleinlage kompensiert teilweise die stark gesunkenen Altersleistungen der beruflichen Vorsorge. Die durch die Covid-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Verwerfungen führten in einzelnen Branchen zu einem Anstieg der Kreditrisiken. Darüber hinaus bilden das hohe Immobilienpreisniveau, insbesondere im Renditebereich, und die Negativzinsen die zentralen Risikotreiber. Die SZKB verfügt mit Wertberichtigungen und Rückstellungen für inhärente Ausfallrisiken von 163.3 Mio.Franken über einen hohen Puffer zur Abdeckung von Verlusten aus dem Kreditgeschäft.

Gestützt auf die Eignerstrategie soll die Gewinnausschüttungsquote an den Kanton Schwyz zwischen 35 und 45 Prozent des Geschäftserfolgs betragen. Für das Geschäftsjahr 2021 ergibt sich zusammen mit dem Gewinnvortrag ein verteilbarer Bilanzgewinn von 73.1 Mio. Franken. Damit erhält der Kanton Schwyz eine gegenüber dem Vorjahr um 2.4 Mio. Franken tiefere Gesamtablieferung 44.7 Mio. Franken. Als Arbeitgeberin beschäftigte die SZKB 614 Mitarbeitende verteilt auf 521.7 Stellen, bildete 29 Lernende und 5 Praktikanten aus. Die SZKB geht von einem weiterhin soliden Geschäftsgang aus und erwartet im laufenden Jahr einen höheren Geschäftserfolg als 2021.


Schwyzer Kantonalbank wehrt sich gegen Vorwürfe
12 Millionen Franken gross ist das buchhalterische Loch der Aargauer Phoenix Pensionskasse, welche sich nun an den Sicherheitsfonds gewendet hat. Er ist das Auffangbecken für angeschlagene und bankrotte Vorsorgeeinrichtungen. Mitte Januar wurden in den Medien deswegen erneut schwere Vorwürfe an die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) gerichtet. Verantwortlich seien Buchungsfehler in den Jahren 2015 und 2016, für welche die Nova-Vorsorge-¬Holding verantwortlich sei. An der Nova Vorsorge AG war bis Mai 2021 die SZKB mit 49 Prozent beteiligt.
Peter Geisser, Kommunikationschef der SZKB, kontert die Vorwürfe: «Einmal mehr werden alte Vorwürfe gegen die SZKB erhoben, die falsch sind», sagte er gegenüber dem Boten der Urschweiz. Die finanziell schwierige Situation der PK Phoenix habe nichts mit der SZKB zu tun. Es seien keine Untersuchungen oder Verfahren gegen die SZKB im Gange. Er verweist darauf, dass die ganze Angelegenheit vom Sicherheitsfonds untersucht wird. Im Fokus stehe der Stiftungsrat der PK Phoenix. Dies werde in den Medien jedoch mit keinem Wort erwähnt.
Alexander Lacher, Präsident der kantonsrätlichen Kommission Krak, welche die politische Aufsicht über die Kantonalbank hat, stellt fest, dass der Bank bis jetzt nichts habe vorgeworfen werden können. Lacher: «Wir haben die Vergangenheit sorgfältig aufgearbeitet und untersucht, wie es zum Kauf der SZKB-¬Beteiligung kam. Wir sind auch in permanentem intensivem Kontakt mit der Bankführung.»

«Es wird medialer Druck aufgebaut»
Beobachter der Schwyzer und Schweizer Wirtschafts-, Bank- und PK-Szene lassen durchblicken, dass hier offenbar versucht werde, medial Druck aufzubauen, um ans Geld der SZKB zu kommen. Man mache Druck durch mediale Öffentlichkeit, weil man offensichtlich rechtlich nicht weiterkomme. So wurde 2020 mit einer Strafklage gedroht. Kurz nach der medialen Berichterstattung entschied Serge Aerne, Gründer der Phoenix PK und ehemaliger Geschäftsführer, dann aber, von der Klage abzusehen. (Das 12 Millionenloch ist entstanden, während Aerne für die Phoenix PK tätig war.) Noch drastischer aus Schwyzer Sicht sind die Vorgänge im Februar 2021. Damals orakelte der «SonntagsBlick», dass der Schwyzer Kantonalbank eine 30-Millionen-Franken-Klage ins Haus stehe. Diese traf bis heute nie ein. Peter Geisser mutmasst, dass die Kommunikation von juristischen Auseinandersetzungen nach aussen gesteuert wird. Via Medien werde versucht, die Öffentlichkeit zu beeinflussen.

Ausserschwyz

Temporäre Arbeitsplätze gewinnen an Beliebtheit
TempoX und Dasteam sind Personalvermittlungsbüros in Ausserschwyz und vermitteln hauptsächlich Arbeitskräfte im Bauhaupt- und Nebengewerbe sowie in der Industrie. Obwohl die Nachfrage nach temporären Arbeitskräften in den letzten Jahren stetig zugenommen habe, sei es am Jahresanfang in der Regel ruhig, sagt Baris Engin, Personalberater bei TempoX. 2022 sei es jedoch anders: «Wir sind selber über die hohe Nachfrage verwundert – wir konnten jetzt schon sehr viele temporäre Arbeitskräfte vermitteln.» Dies habe einerseits mit den vielen Ausfällen aufgrund von Quarantäne und Isolation zu tun. Doch gebe es in der Schweiz immer mehr Bauaufträge bei immer weniger verfügbaren Handwerkern. Um die Nachfrage zu decken, vermittelt TempoX deshalb auch Arbeitskräfte ausserhalb der Landesgrenzen.
Heute würden das ganze Jahr über zusätzliche Arbeitskräfte gesucht, sagt Alexander Furrer, Leiter der Filiale von Dasteam in Pfäffikon. Vor zwei, drei Jahren sei das nicht so gewesen: «Früher waren die Spitzen saisonal.» Rückblickend auf die letzten drei Jahre sei die Nachfrage nach temporären Arbeitskräften jährlich um zwanzig bis dreissig Prozent gestiegen. Furrer erklärt, dass temporäre Arbeitsverträge vor allem seit Corona an Beliebtheit gewonnen hätten – und das nicht nur wegen der kurzfristigen Ausfälle: «Die Pandemie erschwert den Arbeitgebern das Planen.»

Innerschwyz

160 neue Arbeitsplätze im Fänn in Küssnacht
Die Pfisterer Switzerland AG hat kürzlich ihren Hauptsitz in das Industriegebiet Fänn in Küssnacht verlegt. Das Unternehmen ist von Malters und Altdorf an die Erlistrasse 3 übersiedelt und beschäftigt 160 Mitarbeitende. Die Pfisterer Switzerland AG vertreibt Stromleitungssysteme. Ihr Sortiment umfasst Produkte, Systeme und Dienstleistungen zum Aufbau von Energienetzen. «Mit dem Zusammenschluss am neuen zentralen Standort vereinen wir nicht nur zwei Standorte, sondern bauen auch ein neues Vertriebs- und Technologiezentrum auf. Unsere umfangreiche Investition wird die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Pfisterer-Gruppe steigern», erklärt Geschäftsleiter Eduardo Santana den Umzug. In Küssnacht wird der Schwerpunkt auf den internationalen Verkauf und den Schweizer Markt gelegt. Die Rahmenbedingungen und das Gebäude mit den modernen Räumlichkeiten seien perfekt. Das Unternehmen hat am neuen Standort 3200 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. «Für den inneren Kantonsteil ist die Pfisterer Switzerland AG eine der grössten Ansiedlungen innerhalb der letzten Jahre», sagt Urs Durrer, Vorsteher des Schwyzer Amts für Wirtschaft. Solange der Autobahn-Zubringer nicht ausgebaut sei, seien nur beschränkt neue Firmenansiedlungen möglich. Aktuell ist mit Pfisterer eine der letzten grossen Flächen im Fänn besetzt worden.

Swiss Holiday Park ist weltweit beliebt
Zum neunten Mal wurde dem Swiss Holiday Park der Special Award der HolidayCheck Awards verliehen. Es handelt sich um eine prestigeträchtige Auszeichnung, die bestätigt, dass der Swiss Holiday Park weltweit zu den beliebtesten Hotels zählt. Der Award ist ein Publikumsaward. Den HolidayCheck Award bekommen die Hotels nur, wenn sie eine Weiterempfehlungsrate von mindestens 90 Prozent haben, im vergangenen Jahr mehr als 25 Bewertungen von echten Gästen erhalten haben und es keinen Verstoss gegen die Regeln von HolidayCheck gab. Aus über 360 000 Weiterempfehlungen werden die beliebtesten Hotels ermittelt. Für jede Ferienregion gibt es bis zu zehn Gewinnerhotels.

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