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Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz – März 2024

Aktuelle Nachrichten aus der Kantonsregierung, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft

Bericht

Foto oben: Der Goldauer Seilbahnbauer Garaventa baute diese riesige Pendelbahn Lone Peak Tram in den Rocky Mountains. Bild Garaventa

 

Wirtschaftsspiegel März 2024

Zusammengestellt von Franz Steinegger


Innerschwyz

Neue Seilbahn mitten in den Rocky Mountains

Im Herzen der Rocky Mountains, im US-amerikanischen Bundesstaat Montana, hat die Garaventa AG während eineinhalb Jahren Bauzeit eine neue Pendelbahn errichtet. Ein Highlight der Seilbahn Lone Peak Tram in Big Sky sind die neuen Kabinen, die im Sommer durch zwei rechteckige Glasbodenelemente einen spektakulären Blick ermöglichen.

Die neue Anlage wurde Mitte Dezember 2023 offiziell in Betrieb genommen und ist ein zentraler Bestandteil des zehnjährigen «Big Sky 2025»-Plans. Dieser verfolgt das Ziel, das Besuchererlebnis in der Region neu zu gestalten und zu verbessern, schreibt die Garaventa AG in einer Mitteilung. Die neue Bahn ersetzt ihre Vorgängerin, die 27 Jahre in Betrieb war, und überwindet einen Höhenunterschied von 650 Metern. Die Bergstation, die sich auf einer Höhe von 3400 Metern über dem Meeresspiegel befindet, ist der höchste Aussichtspunkt in Montana. Jede Kabine bietet Platz für 75 Personen und verfügt über zwei rechteckige Glaselemente im Boden, die den Gästen im Sommer einen spektakulären Blick ermöglichen. Im Winter sind diese Glaselemente durch Deckel verschlossen.

Die Garaventa AG ist ein Schweizer Unternehmen mit Hauptsitz in Rotkreuz und Zweigniederlassungen in Goldau, Uetendorf und Sion. Das Unternehmen ist der Schweizer Teil der Doppelmayr-Gruppe.

 

Schilliger Holz AG investiert über 100 Millionen in Küssnacht

Die Schilliger Holz AG baut in den nächsten zwei Jahren im Industriegebiet Fänn in Küssnacht ein Produktionswerk für Holzfaser-Dämmplatten aus Schweizer Holz. Mit einer imposanten Höhe von 40 Metern für das Hochregallager und 20 Metern für die Produktionshalle sowie einer mittelgrossen Energiezentrale wird das Werk unter dem Produktenamen Lignatherm jährlich bis zu 50 000 Tonnen Hackschnitzel zu Faserdämmplatten aus Schweizer Holz verarbeiten. Ein ähnliches Vorhaben am Standort Perlen LU war gescheitert.

Im Fänn werden modernste, energieeffiziente Anlagen im Trockenverfahren eingesetzt, Staubpartikel aus dem Sägebetrieb herausgefiltert und Abwässer in einer eigenen Eindampfanlage aufbereitet. Der Spatenstich fand am 12. Februar statt. «Das Werk wird einschichtig in Betrieb genommen und dann, wenn alles rund läuft, möglichst rasch in einen Betrieb rund um die Uhr übergehen», sagte Geschäftsführer Tobias Osterwalder. Im neuen Faserdämmplattenwerk würden 40 bis 50 neue Mitarbeiter angestellt.

Bezüglich der Marktsituation hat Ernest Schilliger, Patron und Verwaltungsratspräsident, keine Bedenken. «Holzbau boomt gerade im Bereich der dämmintensiven Umbauten und Aufstockungen. Zudem ist Bauen mit Schweizer Holz im Trend.» Ein weiterer Pluspunkt: Es gibt in der ganzen Schweiz keinen weiteren Mitbewerber, der Holzfaserdämmstoffe herstellt. Indem die Schilliger Holz AG dafür sorgt, dass es auf dem Markt Faserdämmplatten aus Schweizer Holz gibt, schliesst sie eine grosse Lücke in der Produktionskette von Schweizer Holz.

 

Konzession für EBS nun in Greifnähe

Seit 15 Jahren befasst sich die ebs Energie AG (ebs steht für Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz) mit der Neukonzessionierung der Muotakraftwerke für weitere 80 Jahre. Im Oktober 2021 reichte sie ein überarbeitetes Konzessionserneuerungsgesuch ein. Nun der Durchbruch: Nach längeren intensiven Verhandlungen haben sich die ebs Energie AG und die Umweltverbände auf eine Vereinbarung geeinigt, die am 24. Januar unterzeichnet wurde. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der ebs Energie AG gehen davon aus, dass im Bezirk Schwyz am 24. November über die neue Konzession für die Muotakraftwerke abgestimmt wird, die von 2030 bis 2110 gilt.

Richard Föhn, VR Präsident ebs Energie AG, sagt: «Mit diesem gemeinsamen Antrag haben wir einen wesentlichen Meilenstein erreicht und können nun zielgerichtet die Konzessionserneuerung für die nächsten 80 Jahre angehen.» Die Einigung ist im Kontext mit der Energiewende und dem schweizweit diskutierten Widerstand der Umweltverbände zu sehen.

Mit der Konzessionserneuerung verbunden ist ein grosser Umfang verschiedener voneinander abhängiger Massnahmen zur Nutzung der Wasserkraft sowie zur ökologischen Aufwertung von Gewässer, Natur und Landschaft. Die Massnahmen stellen die langfristige Nutzung der Wasserkraft der Muota sicher und bieten die Chance, das Gewässer als Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt mittelfristig aufzuwerten. Aktionäre der ebs energie Energie AG sind der Bezirk Schwyz, sechs Innerschwyzer Gemeinden sowie die Oberallmeindkorporation Schwyz.

Fester Bestandteil der EBS-Neukonzessionierung sind ökologische Aufwertungsmassnahmen, wie hier das Fischmonitoring eingangs der Muotaschlucht beim Kraftwerk Wernisberg im Schlattli. Bild Franz Steinegger

 

Raiffeisenbank Rigi mit Rekordbilanzsumme

Die Raiffeisenbank Rigi deckt das Gebiet Küssnacht, Arth-Goldau und Schwyz-Brunnen ab. Sie gehört mit ihrer Bilanzsumme und der Mitgliederzahl zu einer der zehn grössten Banken der Raiffeisengruppen der Schweiz. Ihre Bilanzsumme erreichte letztes Jahr mit 2116 Millionen Franken (+ 1,1 Prozent) einen neuen Rekordwert. Sie spürte einen stärkeren Geld- und Kundenzulauf. Mit ein Grund dafür war der Niedergang der CS und der Übernahme durch die UBS.

Zwar verzeichnete die Bank einen markanten Abgang bei den Kundengeldern, das sie auf erhöhte Investitionen der Kunden zurückführt. Die Kennzahlen: Hypothekarforderungen 1632 Millionen, Kundeneinlagen 1637 Millionen, Geschäftsertrag 27 Millionen (+12 %), Jahresgewinn 5 Millionen Franken. Sie zählt 19 170 Mitglieder.

 

SOB-CEO Thomas Küchler geht vorzeitig in Pension

Der in Seewen wohnhafte Thomas Küchler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB), hat seinen Rücktritt aus dem Unternehmen per 31. Januar 2025 bekannt gegeben. Der Schritt in den frühzeitigen Ruhestand erfolge im Einklang mit seiner persönlichen Lebensplanung, schreibt die SOB in einer Mitteilung.

Seit 2010 leitet der Seebner die Südostbahn, an welcher der Kanton Schwyz zu einem wesentlichen Teil Aktionär ist. In dieser Zeit hat er das Unternehmen auf einen Wachstumspfad geführt – so unter anderem mit der Übernahme der Gotthard-Bergstrecke, welche insbesondere für den Personenverkehr nach dem Unterbruch im Basistunnel wertvolle Dienste im Nord-Süd-Verkehr leistet. Mit der Inbetriebnahme der dritten Fernverkehrslinie Alpenrhein-Express setze Thomas Küchler einen weiteren Meilenstein in der erfolgreichen Entwicklung und Neuausrichtung der SOB. Bis zu seinem Austritt Ende Januar 2025 wird Thomas Küchler alle Aufgaben wahrnehmen und die angestossenen Projekte vorantreiben.

Thomas Küchler tritt auf Ende 2025 in den Ruhestand. Foto Bote der Urschweiz

 

Neue Leitung im Tierpark Goldau

Nur eineinhalb Jahre nach seinem Amtsantritt verlässt der Baselbieter Stefan Meier seine Stelle als Direktor des Natur- und Tierparks in Goldau schon wieder. Meier wurde damals Nachfolger der beliebten und erfolgreichen Tierpark- Direktorin Anna Baumann. Katrina Wenger, die 53-jährige bisherige Leiterin Marketing, Verkauf und Bildung, ist Mitglied der Geschäftsleitung und wird «vorerst interimistisch» neue Direktorin.

«Stefan Meier verlässt die fast 100-jährige Innerschweizer Institution auf eigenen Wunsch und kehrt aus familiären Gründen zurück in seine Heimat Basel», heisst es dazu in einer Medienmitteilung Anfang Februar. Die ad interim eingesetzte Katrina Wenger dürfte als künftige Direktorin bereits gesetzt sein, denn die Stelle soll, so Verwaltungsratspräsidentin Regula Straub, «im Moment gar nicht ausgeschrieben werden». «Sie wäre die optimale Lösung», lobt Straub. «Wenn es so läuft, wie wir möchten, wird sie die Führung übernehmen.

Katrina Wenger ist neue Direktorin ad interim und Wunschkandidatin für die Nachfolge von Stefan Meier. Bild Bote der Urschweiz

 

Spielzeughändler Carletto hat in Brunnen den neuen Firmensitz bezogen

Zum Jahreswechsel hin hat der Spielzeughändler Carletto den Firmensitz von Wädenswil in den Hertipark in Brunnen verlegt. Wädenswil und der Logistikstandort Wollerau werden aufgehoben. Ein bereits weit fortgeschrittenes Projekt für einen eigenen Bau in Ausserschwyz sei an «der Bürokratie der Baurechtsgeber» gescheitert, erklärte die Firma an der Medienkonferenz zur Eröffnung in Brunnen. Für Brunnen habe man sich auch entschieden, weil hier ein betriebsbereites Objekt zur Verfügung stehe. 70 neue Arbeitsplätze entstehen durch die Firmenverlegung in Brunnen.

Die Carletto AG ist seit ihrer Gründung 1986 zu einem der führenden Spezialisten für den Aufbau und die Distribution von Markenspielwaren geworden. Sie ist ein leistungsstarker Partner des Spielzeughandels in ganz Europa. Carletto beliefert rund 4500 Kunden aller Grössen und unterschiedlichster Branchen. Dazu gehören der Spielwaren- und Buchhandel, Boutiquen und Warenhäuser in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Carletto vertritt rund 50 Spielzeugmarken mit rund 14 000 Artikeln. Auch werden mit Artista und Game Factory zwei Eigenmarken geführt.

 

Sparkasse Schwyz präsentiert stärkstes Ergebnis aller Zeiten

Die Regionalbank konnte 2023 in allen Bilanz- und Ertragspositionen wachsen. Die Dividende wird erhöht. Der Geschäftserfolg als Mass der operativen Leistung stieg markant um rund 60 Prozent auf 13,4 Millionen Franken. Unter dem Strich blieb damit ein Jahresgewinn von 3,8 Millionen Franken, was einer Zunahme von 20,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Ihren Geschäftsertrag steigerte die Bank auf 31,1 Millionen Franken, was einem Plus von knapp 26 Prozent entspricht. Dabei trugen alle Ertragsfelder zum Wachstum bei, am deutlichsten legte das zweite Jahr in Folge das zentrale Zinsgeschäft zu, das 2021 noch rückläufig war. Hier stieg der Erfolg mit einer Zunahme von 48 Prozent auf 25,7 Millionen Franken. Das Wachstum an Kundengeldern auf 1587 Millionen (+ 0,2 Prozent) und Kundenausleihungen auf 1698 (+ 2,6 Prozent) setzte sich ebenfalls fort. Auch die Bilanzsumme wuchs und präsentiert sich mit insgesamt rund 2,1 Milliarden Franken knapp 1,2 Prozent höher als im Vorjahr.

Verwaltungsratspräsident Ivan Marty (links) und der Vorsitzende der Geschäftsleitung Heinz Wesner, freuen sich über das gute Ergebnis. Bild Bote Sparkasse Schwyz

 

Ausserschwyz

Die Arthur-Weber-Gruppe baut den Standort Ausserschwyz aus

Vor knapp fünf Jahren eröffnete die Arthur Weber AG mit Hauptsitz in Schwyz in Galgenen das Handwerkerzentrum und das Zentrallager. «Bereits zwei Jahre später sind wir an Kapazitätsgrenzen gestossen», sagt Sascha Schori, Stellvertretender Geschäftsleiter der Arthur-Weber-Gruppe. So wird nun gemäss Amtsblatt auf den Parzellen Feldmoosstrasse 47 und 49 eine neue Halle erstellt, und zwar als Produktionslager für Kleinteile und Anarbeitungen. Der Bau soll so bald als möglich beginnen. Aufgrund der Erweiterung der Präsenz der Arthur-Weber-Gruppe im Raum Lachen-Galgenen ist auch mit der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze zu rechnen.

Der Grundstein der Arthur Weber AG wurde 1868 in Schwyz gelegt. Das Familienunternehmen befindet sich heute in Besitz der fünften Generation. Die Arthur-Weber-Gruppe ist gemäss eigenen Angaben einer der führenden Anbieter von bautechnischen Produktsystemen, Werkzeugen und Eisenwaren. In Lachen ansässig ist das Schwyzer Unternehmen seit 2005, damals übernahm es den Handwerkerladen der Frischknecht AG im Feldmoos. Bereits 2009 erfolgte mit der Übernahme der PE-Fabrikation AG eine nächste Expansion. Im Jahr 2019 eröffnete Arthur Weber in Galgenen das Handwerkerzentrum und das Zentrallager. Die Arthur-Weber-Gruppe besteht aus mehreren Tochterunternehmen, die schweizweit über 1000 Mitarbeitende an über 35 Standorten beschäftigen.

Im Feldmoos in Galgenen entsteht eine 5400 Quadratmeter grosse Lager- und Produktionshalle. Bildanimation Arthur Weber AG

 

Schwyzer verkauft Finanzfirma an Franzosen

Der in Wollerau wohnhafte, in Schwyz aufgewachsene Peter Derendinger verkauft seine Finanzfirma Alpha Associates an den französischen Fondsriesen Amundi. Wie die im Fondsbereich tätige Firma Amundi mitteilte, habe man eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von Alpha Associates unterzeichnet. CEO und Mitbegründer von Alpha Associates ist Peter Derendinger. Sein 2004 in Zürich gegründetes Finanzunternehmen ist auf Privatmarkt-Multi-Manager-Lösungen spezialisiert.

Alpha Associates verwaltet laut Mitteilung derzeit ein Vermögen von 8 Milliarden Schweizer Franken. Sie betreut über 100 institutionelle Kunden in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Das Unternehmen bietet Dachfondslösungen in den Anlageklassen Private Debt, Infrastruktur und Private Equity an. Das in Paris ansässige Amundi-Team verwaltet aktuell ein Vermögen von 12 Milliarden Euro. Das Team betreut Kunden vor allem in Frankreich, Italien und Spanien. Das kombinierte Team wird rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassen. Das Team wird vom 65-jährigen Peter Derendinger geleitet. Die Verkaufstransaktion soll bis zum dritten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Über den Kaufpreis machten die Parteien keine Angaben.

Peter Derendinger ist unter anderem als Vizepräsident im Verwaltungsrat der Credit Suisse Schweiz AG tätig. Seit November ist er zudem Mitglied des Verwaltungsrates der UBS Schweiz AG. Er ist Chairman des Swiss Finance Council, der Lobbyorganisation der Schweizer Finanzindustrie in Brüssel.

 

UniCrypt und Okomo sind konkurs

Im Amtsblatt vom 5. Februar sind zwei vorläufige Konkursanzeigen von Höfner Unternehmen publiziert. Es handelt sich um einerseits die Okomo AG in Wollerau. Das Unternehmen spezialisiert sich auf Live-Online Kundenberatung. Philipp Rutz, Gründer und CEO von Okomo, wurde im letzten Frühling in der Bilanz unter den reichsten Schweizern unter 40 Jahre gelistet. Nun scheint das Technologie- Unternehmen Geschichte zu sein. Andererseits meldet das Konkursamt Höfe den vorläufigen Konkurs der Uni-Crypt Group AG in Schindellegi.

Über das Krypto-Mining Unternehmen wurde bereits der Konkurs am 1. Februar eröffnet. Bereits vor einigen Jahren herrschten Unklarheiten über die Tätigkeiten der Firma, die zuerst in Rapperswil-Jona «minte» und ihr Schürfen anschliessend in die USA verlegte. Vom Konkurs der Krypto- Firma dürften auch lokale Investoren betroffen sein. Das weitere Vorgehen wird erst später vom Konkursamt Höfe publiziert.

 

Schoggi aus Freienbach geht in die Offensive

Vor einigen Jahren kündigte Pop-Artist Dieter Meier von Yello an, eine völlig neue Art von Schokolade produzieren zu wollen. Die passenden Industrieräume fand er im Areal Schwerzi in Freienbach – dort, wo früher das Gattiker-Schlachthaus betrieben wurde.

Josef Meyer, CEO von Oro de Cacao, bestätigt gegenüber dem March Anzeiger, dass Dieter Meier als Unternehmensgründer und Investor weiterhin mit an Bord sei. Er erklärt auch, dass die Produktion im revolutionären Herstellungsverfahren seit Jahren laufe, wenn auch von der Öffentlichkeit fast unbemerkt. Mit dem neuen Riegel «Freak», der an Kiosken erhältlich ist, will Oro de Cacao nun in die Offensive gehen.

 

LLB steigert Ertrag und Gewinn

Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat in Zürich ihr Jahresergebnis präsentiert. Die Zahlen der LLB Schweiz, der früheren Bank Linth, sind eindrücklich. Der Geschäftsertrag stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent auf 541,8 Millionen Franken. Unter dem Strich verblieb ein um 10 Prozent höherer Reingewinn von 164,7 Millionen Franken, heisst es in einer Medienmitteilung.

Es sei das beste Jahresergebnis seit mehr als zehn Jahren. Die Profitabilität habe sich weiter verbessert. Die Dividende soll um 20 Rappen auf 2,70 Franken erhöht werden. Das Land Liechtenstein als Hauptaktionär erhält somit eine Ausschüttung von 45,2 Millionen Franken.

 

Oerlikon spaltet Textil-Geschäft ab

Der in Pfäffikon domilizierte Industriekonzern Oerlikon unterzieht sich einer Schrumpfkur und spaltet das Textil-Maschinen-Geschäft ab. Oerlikon gibt sich für diesen Schritt einen Zeitrahmen von 12 bis 36 Monaten. «Wir wollen ohne Zeitdruck die beste Möglichkeit für Polymer prüfen », sagte Executive Chairman Michael Süss an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

Ob die Division verkauft oder eine andere Lösung wie ein Spin-off gefunden wird, ist noch offen. Es werden verschiedene Optionen geprüft. Oerlikon wird damit künftig deutlich kleiner. Mit rund 3800 Mitarbeitern trug die Division Polymer Processing im vergangenen Jahr rund 1,2 Milliarden Franken oder rund 43 Prozent zum Umsatz von Oerlikon bei. Sie verfügt global über 11 Produktions- und Forschungsstandorte sowie 35 Anlaufstellen für Verkauf und Service. Wegen der konjunkturellen Flaute in der Textilindustrie hatte Oerlikon bereits Ende 2022 Massnahmen zur Kostensenkung angekündigt.

 

Kanton

Kanton Schwyz mit neunter positiver Rechnung in Folge

Der Schwyzer Staatshaushalt schliesst das Jahr 2023 mit einem Überschuss von 66 Millionen Franken ab. Die Rechnung weist einen Ertrag von 1,786 Milliarden Franken und einen Aufwand von 1,720 Milliarden Franken aus. Im Voraus war ein Gewinn von zwei Millionen Franken budgetiert gewesen, wie Finanzdirektor Herbert Huwiler bei der Präsentation der Staatsrechnung erklärte. Damit erzielt der Kanton Schwyz das neunte positive Resultat in Folge. Er verfügt per Ende 2023 über ein Eigenkapital von 883 Millionen Franken und über ein Nettovermögen von 835 Millionen Franken. Dazu kommt noch das Geld, das im Topf «Spezialfinanzierung Strassenwesen» liegt. Dieses umfasst 273,2 Millionen Franken.

Der Hauptgrund für dieses bessere Ergebnis sind die höheren Steuererträge von total 88,3 Millionen Franken, davon allein 21,6 Millionen aus der Grundstückgewinnsteuer. Positiv ausgewirkt hat sich auch die Zinswende, indem der Kanton 14,6 Millionen Franken Zinsen durch Festgeldanlagen einnehmen konnte. Gegenüber dem Vorjahr resultierte aber ein um 47,1 Millionen Franken tieferer Ertragsüberschuss, der primär auf die Nichtausschüttung der Gewinnbeteiligung der Nationalbank (74,7 Millionen), die um 18,6 Millionen höheren Nettobeiträge an den NFA und die höheren Nettobeiträge an die Spitäler (15,5 Millionen Franken) zurückzuführen ist.

Dies sei eine hervorragende Ausgangslage, um die kommenden finanziellen Herausforderungen mit Zuversicht anzugehen, namentlich die anstehenden grossen Investitionen oder auch wenn die Steuererträge mittelfristig sinken sollten, sagte Huwyler. Die Finanzplanung des Kantons der kommenden Jahre sieht aktuell Defizite in der Höhe von 100 Millionen Franken vor. Neben den steigenden allgemeinen Ausgaben werden ab 2025 mit dem neuen innerkantonalen Finanzausgleich und der Kostenverlagerung von Bezirken und Gemeinden auf den Kanton jährlich etwa 80 Millionen Franken anfallen, die der Kanton zusätzlich übernehmen muss.

 

Schwyzer Hotellerie verzeichnet Höchststand seit 2011

Im Jahr 2023 zählte der Kanton Schwyz fast 620 000 Übernachtungen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 42 300 Logiernächte oder 7,3 Prozent – und das trotz einer Abnahme der Anzahl Betriebe um zwei auf insgesamt 80. Es ist ein Höchststand seit dem Jahr 2011.

Den Höchststand seit 2011 – damals waren es 640 608 Logiernächte – führt Vendelin Coray, Geschäftsführer von Schwyz Tourismus, auf drei Faktoren zurück: Die Eröffnung der Stoos Lodge 2022 führte in der Region Stoos-Muotatal massgeblich zu einem grossen Anstieg der Logiernächte um 12,9 Prozent. Das schöne Wetter habe viele Schweizer Gäste dazu bewogen, kurzfristig ein paar Tage Ferien im Kanton Schwyz zu geniessen. Und auch die internationalen Gäste seien vermehrt zurückgekehrt.

Zusammen mit dem Swiss Holiday Park ist und bleibt Morschach die übernachtungsstärkste Gemeinde: Mit fast 267 000 Übernachtungen verzeichnet Morschach 2023 rund 43 Prozent der gesamten Logiernächte im Kanton Schwyz. Auf das Konto der Schweizer Gäste gehen im letzten Jahr 445 600 Logiernächte. Auf Platz zwei liegt Deutschland mit 59 690 Logiernächten (+13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr), Platz 3 holten sich die Vereinigten Staaten mit 14 348 Logiernächten (+41,6 Prozent).

Die im Dezember 2022 (hier ein Bild aus der Bauphase) eröffnete Stoos Lodge ist einer der Treiber für die Erhöhung der Logiernächte im Kanton Schwyz. Bild Franz Steinegger

 

Erfreuliches Jahresergebnis 2023 der Schwyzer Kantonalbank

Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) wuchs im vergangenen Jahr in allen Sparten und erwirtschaftete so bei einem Geschäftserfolg von 191 Millionen (+ 47,5 Prozent) einen Jahresgewinn von über 98 ( + 22,8 Prozent) Millionen Franken. Vom erfreulichen Resultat der SZKB profitiert auch der Kanton Schwyz. Der Bankrat beantragt dem Kantonsrat eine Gesamtablieferung an den Kanton von 68.2 Millionen Franken, 19.1 Millionen mehr als im Vorjahr.

Die SZKB blickt auf ein bewegtes Geschäftsjahr 2023 zurück. Es war geprägt von den Interventionen der Notenbanken zur Inflationsbekämpfung, den Liquiditätsproblemen nationaler und internationaler Banken sowie durch die geopolitischen Unsicherheiten und volatilen Finanzmärkte. Das Kerngeschäft der SZKB zeigt sich robust, was sich in der deutlichen Steigerung der Kundenausleihungen manifestiert. Sie steigerte den Betriebsertrag gegenüber der Vorjahresperiode um 27 Prozent auf 327 Millionen Franken.

Mit diesem Geschäftserfolg, einer Kosten-Ertrags-Quote (Cost/Income Ratio) von 37.5 Prozent sowie einer Gesamtkapitalquote von 24.1 Prozent unterstreicht die SZKB weiterhin ihren sicheren und profitablen Wachstumskurs. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) bewertete die SZKB am 17. November 2023 erneut mit einem AA+. Sie honoriert damit die sehr starke Kapital- und Ertragsbasis, die adäquate Liquiditätsbasis, Geschäfts- und Risikopositionierung sowie die Staatsgarantie der Bank.

 

Rekordaufmarsch am Lehrstellenmarkt

An 46 Ständen trafen sich am 14. Lehrstellenmarkt in Rothenthurm am 6. Februar über 200 Jugendliche und Berufsleute. «Es handelt sich nicht um die eigentliche Berufswahl. Diese muss bereits stattgefunden haben. Doch nach einer Vorauswahl trifft man hier auf Berufsleute und kann Kontakte knüpfen», erklärt Stefan Braun vom Amt für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung den Zweck des jährlichen Anlasses. Dadurch erhielten auch weniger beliebte Branchen die Möglichkeit, sich zu präsentieren und eine Schnupperlehre zu vereinbaren.

Den Anlass organisieren jeweils das Amt für Berufsbildung, das Amt für Berufs-, Laufbahn- und Studienberatung sowie der Kantonal Schwyzer Gewerbeverband. Auf der Lehrstellenbörse berufsberatung.ch waren zu diesem Zeitpunkt aus dem Kanton Schwyz noch mehr als 600 offene Lehrstellen zu finden. Wer in seiner Berufswahl noch nicht zu festgefahren ist, hat gute Chancen, auf den Sommer etwas zu finden.

Am 6. Februar wurde der Lehrstellenmarkt in Rothenthurm von über 200 Jugendlichen besucht, die auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. Bild Bote der Urschweiz

 

Neue Bahn aufs Brienzer Rothorn mit Goldauer Technologe

De Garaventa AG hat eine neue Pendelbahn von Sörenberg aus auf den höchsten Luzerner Berg gebaut. Sie löst die 1971 erbaute alte Pendelbahn ab und musste komplett erneuert werden: Antrieb, Stützen, Seile, Kabinen sowie die Steuerung wurden auf den neuesten Stand gebracht, hält das Goldauer Unternehmen fest.

Sie verbindet Sörenberg mit dem Brienzer Rothorn und überwindet einen Höhenunterschied von 1040 Metern. Die Förderkapazität bleibt bei 80 Personen pro Kabine, aber die Fahrgeschwindigkeit konnte erhöht werden und kann damit 630 Personen pro Stunde befördern.

 

2023 war ein schwaches Jahr für die Zentralschweizer Industrie

Wie die neuste Jahresanalyse der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ zeigt, war die allgemeine Situation in der Zentralschweizer Industrie letztes Jahr negativ. Exportorientierte Firmen leiden insbesondere auch unter der stotternden deutschen Konjunktur. Vor allem ab der zweiten Jahreshälfte 2023 schätzte eine Mehrheit der hiesigen Industrieunternehmen die Geschäftslage als schlecht ein. Nachdem ab Mitte Jahr vorwiegend exportorientierte Unternehmen von Absatzschwierigkeiten betroffen waren, kamen Absatzschwierigkeiten im Inland hinzu. Der Trend bleibt in der Zentralschweizer Industrie auch für das laufende Jahr negativ.

Es gibt jedoch auch positive Ausnahmen. So zeigte sich zum Beispiel das Baugewerbe sehr robust. Sogar das Gastgewerbe kann auf ein erfreuliches Jahr zurückblicken. Hier war der Binnenmarkt ein treibender Faktor. Ebenfalls erfreulich: Die Zentralschweizer Unternehmen beobachteten in den letzten zwei Monaten eine leichte Entschärfung des Arbeitskräftemangels. Einzelne Stellen, die zuvor monatelang offen waren, konnten inzwischen wieder schneller besetzt werden.

Zudem plane eine Mehrheit der Unternehmen 2024, den Personalbestand zu erweitern, doch würden in den nächsten Jahren geburtenstarke Jahrgänge pensioniert, die nicht alle ersetzt werden können. Die Wirtschaft sei folglich mehr denn je gefordert, die Produktivität zu steigern.

 

Grossunternehmen müssen ihren Energieverbrauch senken

Der Kanton Schwyz will Grossverbraucher bis Ende Jahr dazu verpflichten, Massnahmen zu treffen, um ihren Energieverbrauch zu senken. Im Kanton Schwyz gelten rund 140 Unternehmen als Grossverbraucher, da sie einen jährlichen Wärmebedarf von mehr als 5 GWh (das entspricht 500 000 Litern Öl pro Jahr) oder einen Elektrizitätsverbrauch von mehr als 0,5 GWh pro Jahr aufweisen.

Ihnen schreibt das Energiegesetz vor, ihren Verbrauch bis 2035 um 10 bis 15 Prozent reduzieren zu müssen. Hierzu sollen die Schwyzer Unternehmen noch in diesem Jahr eine Zielvereinbarung mit dem Bund unterschreiben. Anschliessend folgt die Umsetzung mithilfe der Energie-Agentur für Wirtschaft oder der Cleantech Agentur Schweiz, wobei diese die Unternehmen durch den gesamten Prozess begleiten und beraten – von der Potenzialanalyse über die Ausarbeitung von Massnahmenplänen bis zur Berichterstattung. Wie Umweltdirektor Sandro Patierno informiert, werden die betroffenen Unternehmen im zweiten Quartal dieses Jahres zu zwei Informationsveranstaltungen eingeladen. Danach müssen die Grossverbraucher sich entscheiden, mit welcher Agentur sie die Universalzielvereinbarung umsetzen wollen. Wer sich bis Ende Jahr noch nicht für einen Weg entschieden hat, wird zu einer Energieverbrauchsanalyse aufgefordert.

Das Alpa Mare in Pfäffikon ist einer von 50 der insgesamt rund 140 Grossverbraucher im Kanton, die bereits freiwillig eine Zielvereinbarung abgeschlossen haben. Bild zVg

Pensionskasse des Kantons mit hohem Deckungsgrad

Die Pensionskasse des Kantons Schwyz hat das vergangene Jahr mit einer Netto-Anlagerendite von 6,6 Prozent und einem Deckungsgrad von 108 Prozent abgeschlossen. Vor allem die Zentralbankentscheide sorgten für positive Ausschläge gegen Ende des Jahres. Bei der PKSZ positiv hinzukommen war, dass man auf eine neue Anlagestrategie setzt. Seit Anfang 2023 erhöht die PK ihre Investitionen in Aktien jedes Quartal um einen Prozentpunkt. Bis im kommenden April soll dann ein Anteil von 30 Prozent Aktien erreicht sein. «Im Gegenzug werden Investitionen in Obligationen abgebaut und auch der Bestand an Liquidität reduziert», halten die PK-Verantwortlichen fest.

Unter anderem dank der überdurchschnittlich positiven Performance 2023 stieg der Deckungsgrad per Ende Jahr auf 108 Prozent an (Vorjahr 102,9 Prozent). Die Zahl der PKSZ-Mitglieder ist 2023 um rund 4 Prozent angewachsen. Von den 9750 Mitgliedern sind knapp 75 Prozent aktive Versicherte und etwas mehr als 25 Prozent Rentenbeziehende. «Bedingt durch das Wachstum der Anzahl Mitglieder und die positive Anlagerendite, ist die Bilanzsumme der PKSZ per Ende 2023 auf knapp 2,7 Mrd. Franken angewachsen», schreiben die Verantwortlichen. Im Vorjahr lag diese noch bei gut 2,47 Milliarden Franken. Angeschlossen an die Pensionskasse des Kantons sind die Angestellten des Kantons und der kantonalen Anstalten freuen – so auch die Lehrpersonen an der Volksschule.

 


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