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Wirtschaftsspiegel aus dem Kanton Schwyz – August 2024

Aktuelle Nachrichten aus dem Kanton, den Bezirken, Gemeinden und der Wirtschaft

Bericht

Foto oben: Der PMI Industrie des Kantons Schwyz hat sich im 2. Quartal markant entwickelt. Grafik: SZKB

 

Wirtschaftsspiegel August 2024

Zusammengestellt von Franz Steinegger


Innerschwyz

Technologiepark in Seewen

Bis 2035 soll das ehemalige Areal des eidgenössischen Zeughauses in Seewen umgenutzt sein. Derzeit wird die Erschliessung für 50 Millionen Franken aufgegleist.

Auf der derzeitigen Arealbrache sollen auf rund 4,5 Hektaren 700 Arbeitsplätze in Industrie, Gewerbe, Produktion und Innovation entstehen. Vorgesehen ist laut dem Nutzungsplan der Gemeinde Schwyz ein Technologiepark, in dem ausgewählten Jungunternehmen aus dem Technologiesektor eine Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, in dem junge Techfirmen zusammenarbeiten.

 

Ausserschwyz

Abschied vom Unternehmer Max Vögele

Im 94. Lebensjahr ist Dr. Max Vögele in Pfäffikon verstorben. Der Unternehmer aus Uznach hat aus der Familientradition des Schuhhandwerks die Karl Vögele AG aufgebaut, welche sich vom Versandhaus zu einem Verkaufsnetz mit über 300 Filialen wandelte.

Schon der Urgrossvater von Dr. Max Vögele war Schuhmacher und sein Vater gründete im schmalen Haus im Städtchen Uznach ein Schuhgeschäft. Doch mit zähem Willen baute er die Schuhmacherei zu einem schönen Schuhgeschäft aus und setzte auf Versand von Schuhen. Damals half Max Vögele neben seinem Studium der Volkswirtschaft im elterlichen Geschäft mit. Nach dem Doktorat zog es ihn in die Welt hinaus. Diese Jahre ausserhalb der Schweiz prägten Max Vögele. Fast widerwillig folgte er 1960 dem Ruf seines Vaters, das väterliche Unternehmen zu führen. Er gründete zusammen mit seinem Vater die Karl Vögele AG. Ideen und Konsumtrends aus Südamerika, wo er seine zweite Heimat fand, flossen sofort in das Handelsunternehmen ein.

Immer mehr Filialen wurden eröffnet, Einkaufszentren ausgebaut und in Österreich eine Schuhkette aufgebaut. Mit grösster Eigendisziplin, mit vorbildlichem Unternehmergeist und mit motivierten Mitarbeitenden entwickelte er das Unternehmen. In den 90er-Jahren übergab er fliessend die Verantwortung an seinen Sohn Max Manuel, der das Unternehmen weiter ausbaute und in der Höchstblüte über 2500 Mitarbeitende beschäftigte.

Max Vögele war ein weitsichtiger Kaufmann und Unternehmer. Nach alter Schule war er morgens als Erster im Betrieb, das Lichterlöschen erfolgte immer in seinem Büro zuletzt. Unternehmergeist verbunden mit viel Mut und Weitsicht gepaart mit Förderung der Mitarbeitenden haben ihn ausgezeichnet. Vor 27 Jahren verlegte Max Vögele im Interesse der Unternehmung seinen Wohnsitz nach Wollerau. Als seine Gattin vor drei Jahren verstarb, zog er ins Tertianum in Pfäffikon SZ, wo er sich gut aufgehoben fühlte und von seiner Tochter liebevoll umsorgt wurde.

Unternehmerpersönlichkeit Max Vögele starb im 94. Lebensjahr in Pfäffikon. Bild March Anzeiger

 

Kanton

Die Schwyzer Wirtschaft ist im Hoch

Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) veröffentlicht quartalsweise den sogenannten Purchasing Managers Index (PMI). Dabei werden Industrie- und Dienstleistungsbetriebe zu ihrer Auftragslage befragt. Die soeben veröffentlichte jüngste Ausgabe des Schwyzer PMI zeigt erfreuliche Ergebnisse. Die SZKB schreibt, dass sich vor allem die Schwyzer Industriefirmen im zweiten Quartal 2024 stark entwickelt haben. Der PMI-Wert liegt bei ihnen bei 55,9 Punkten – das sind 9,5 Punkte mehr als im vorherigen Quartal.

«Das höchste Wachstum erzielten dabei die Produktionsmengen. Diese dürften vom höheren Auftragsbestand getrieben worden sein», erläutert die SZKB. Am Beschaffungsmarkt hätten sich die mehrheitlich normalisierten Lieferfristen nicht verändert, während die Preise weiter gestiegen seien. Bei der Personalsituation gebe es Erfreuliches zu vermelden: «Die Beschäftigungszahlen wurden weiter erhöht.»

Mit 53.7 Punkten wurde im Dienstleistungssektor das Wachstum des ersten Quartals fortgesetzt. Wie die Schwyzer Industriefirmen haben auch die Dienstleister die Produktion stark erhöht. Sie gewinnen weiterhin neue Aufträge. Erfreulich sei das starke Beschäftigungswachstum, das im zweiten Quartal zusätzlich an Schwung gewonnen habe.

Der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers‘ Index oder PMI) ist ein bewährter Vorlaufindikator zur Messung der Konjunktur. In der Erhebung werden Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus dem Kanton Schwyz zu ihrer Auftragslage und weiteren Komponenten befragt. Es gibt jeweils nur drei Antwortmöglichkeiten: mehr, gleich oder weniger im Vergleich zum Vorquartal. Werte über 50 prognostizieren ein Wachstum, Werte unter 50 einen Rückgang. Der Index zeigt lange vor dem detaillierteren Bruttoinlandprodukt (BIP) auf, wie sich die Wirtschaft voraussichtlich entwickeln wird.

 

Strompreise mittelfristig rückläufig

Die Strompreise werden sich 2025 noch nicht auf das Niveau von 2022 einpendeln. Dies, obwohl die Preise auf dem Markt deutlich gesunken sind.

Die Werke haben vor der massiven Preiserhöhung 2023 Verluste eingefahren. Diese müssen nun ausgeglichen werden. In der Regel werde eine Unterdeckung über eine Periode von drei Jahren abgebaut, sagt Peter Suter, CEO des Elektrizitätswerkes Schwyz (EWS). «Das Niveau von vor der Pandemie wird aus heutiger Sicht aber nicht vor dem Jahr 2028 erreicht sein, das zeigen die aktuellen Notierungen am Strommarkt.»

 

Noch viele unbesetzte Lehrstellen im Kanton Schwyz

Im Jahr 2007 waren im Kanton Schwyz Anfang August nur 76 Lehrstellen offen. Sieben Jahre später waren es bereits über 300 Lehrstellen, die im Sommer noch nicht besetzt werden konnten. Heute, nochmals zehn Jahre später, werden 383 offene Lehrstellen ausgewiesen. Oscar Seger, Vorsteher des Amts für Berufsbildung, weist darauf hin, dass nicht alle Betriebe ihre Lehrstellen ausschreiben. Es könnten also noch wesentlich mehr sein. Andererseits konnten 99,7 Prozent der Schulabgänger oder 1464 Jugendliche eine Anschlusslösung finden.

Angeführt wird die Liste der offenen Lehrstellen dieses Jahr vom Detailhandel (37). Danach werden vor allem Polymechanikerinnen und Polymechaniker gesucht (34). Ebenfalls viele Lehrstellen sind im Bereich Landwirtschaft auszumachen. Platz vier, fünf und sechs nehmen die Bereiche Elektronik, Hotellerie/Hauswirtschaft und Gesundheit ein.

Weiter zeigen die Zahlen, dass die Berufslehre immer beliebter wird. 934 Schülerinnen und Schüler – im Vorjahr waren es 910 – haben sich für eine Berufslehre entschieden. Das entspricht fast 64 Prozent. Die Zahl derjenigen, die ab Herbst eine Mittelschule besuchen gehen, nahm dagegen ab, nämlich von 453 Schülern im Vorjahr auf aktuell 382. Der prozentuale Anteil der Mittelschülerinnen und Mittelschüler sank von 29,5 Prozent auf heute 26,0 Prozent. Noch keine Lösung gefunden haben lediglich fünf Betroffene.

 


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