Konjunktursignale SNB 4. Quartal 2020

Bericht der Delegierten für regionale Wirtschaftskontakte für die vierteljährliche Lagebeurteilung des Direktoriums der SNB. Die hier wiedergegebenen Einschätzungen beruhen auf Informationen von Entscheidungsträgern von Unternehmen in der ganzen Schweiz. Bei ihrer Auswertung aggregiert und interpretiert die SNB die erhaltenen Informationen. Insgesamt fanden 242 Unternehmensgespräche im Zeitraum vom 13. Oktober bis zum 30. November statt. Aus Anlass der Coronavirus-Krise gingen die Delegierten auf mehrere Zusatzthemen ein und stellten spezifische Fragen zur Liquiditätssituation und zu den Kreditvergabekonditionen.

Das Wichtigste in Kürze
• Nach der kräftigen, aber unvollständigen Erholung der Wirtschaft im Sommer ist das Berichtsquartal geprägt vom erneuten Aufflammen der Pandemie mit entsprechenden Umsatzeinbussen in vielen Branchen.

• Die realen Umsätze liegen besonders im Dienstleistungssektor tiefer als im Vorquartal; in der Industrie sind sie stabil. In beiden Sektoren liegen die Umsätze deutlich unter den Vorjahreswerten. Zwischen den Branchen, aber auch unter den Unternehmen sind die Unterschiede grösser als sonst.

• Die Produktionskapazitäten und Infrastrukturen sind mit Ausnahme des Bausektors deutlich unterausgelastet. Bei der Auslieferung von Waren und Dienstleistungen haben die Schwierigkeiten erneut zugenommen.

• Die Gewinnmargen sind wieder stärker unter Druck geraten. Die Liquiditätssituation der Unternehmen präsentiert sich etwas angespannter als im Vorquartal.

• Die Personalbestände werden als zu hoch eingeschätzt. Kurzarbeit hat es bisher vielen Unternehmen erlaubt, auf Entlassungen zu verzichten. Dennoch ist Personalabbau im Gang oder wird geprüft.

• Die Unternehmen gehen von einer gewissen Erholung in den kommenden Quartalen aus. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibt aber ausserordentlich hoch. Im Vordergrund stehen die Folgen der zweiten Ansteckungswelle und die unbestimmte Dauer der Pandemie.

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