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Arbeitsintegration: «Wer Geduld hat, wird belohnt.»

Am vergangenen Mittwochabend lud der Verein Netzwerk Arbeit Kanton Schwyz im AHV-Gebäude in Schwyz zu seinem traditionellen Herbstanlass. Unter dem Motto «Menschen und ihre Geschichten» erzählten sechs Betroffene, wie sie den Weg zurück in den Arbeitsmarkt fanden – eine Reise, die Mut, Durchhaltevermögen aber auch gezielte Unterstützung erforderte. Der gut besuchte Anlass ermöglichte einmalige Einblicke in persönliche Schicksale und zeigte, welche Chancen die Wiedereingliederung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen für Betroffene und Arbeitgeber bietet.

Bild: Der gut besuchte Anlass ermöglichte einmalige Einblicke in persönliche Schicksale und zeigte, welche Chancen die Wiedereingliederung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen für Betroffene und Arbeitgeber bietet. Foto: Anthony Brown

 

Nationalrat Heinz Theiler, Präsident des Vereins Netzwerk Arbeit, betonte in seiner Begrüssung die Wichtigkeit eines gut funktionierenden Netzwerks, das Informationen, Erfahrungsberichte und vor allem Kontakte zwischen Unternehmen und Betroffenen bereitstellt: «Unser Ziel ist es, den Betroffenen die Rückkehr ins Berufsleben zu erleichtern und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.»

Geschichten, die bewegen

Sechs Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen teilten ihre bewegenden Geschichten. Mit ihren Beispielen zeigten sie, wie individuell jeder Weg zurück ins Berufsleben ist. Ein Teilnehmer, der seit seiner Geburt gesundheitliche Einschränkungen hat, fand nach Jahren in Aushilfsjobs und Phasen der Arbeitslosigkeit durch ein sechsmonatiges Arbeitsprogramm bei einem Baumarkt zu einer Festanstellung. Er konnte schrittweise mehr Verantwortung übernehmen und arbeitet heute in Vollzeit. Er betonte, dass oft nur wenige Anpassungen nötig sind, um Menschen mit Einschränkungen hervorragende Leistungen erbringen zu lassen, und dass in vielen Betroffenen unentdecktes Potenzial schlummert. Ein anderer Teilnehmer schaffte den Wiedereinstieg nach einer schweren Depression dank der Unterstützung verschiedener Akteure. «Der Glaube an mich hat mich motiviert und mir den Wiedereinstieg ermöglicht. Ich bin sehr stolz auf das Erreichte.»

Arbeitgeber und Betroffene: Gemeinsam zum Erfolg

Ueli Häcki, Leiter der Geschäftsstelle, und Bruno Barduagni, Sekretär, führten den Abend souverän und mit Fingerspitzengefühl. Sie betonten die wertvolle Rolle der Arbeitgeber. Tom Schuler, vom Marktmanagement-Team bei einem Baumarkt, machte klar, wie wichtig es sei, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Chance zu geben: «Es ist für uns als Arbeitgeber eine Win-win-Situation. Die betroffenen Menschen bringen eine unglaubliche Energie, Loyalität und Dankbarkeit in den Betrieb ein.» Musikalisch umrahmte Alexander Steinhäusler den Abend. Nach einem schweren Hirnschlag musste er seine berufliche Zukunft neu ausrichten, und heute begeistert er nicht nur als Mitinhaber eines Unternehmens, sondern auch als Saxophonist. Sein Auftritt rundete den emotionalen Abend ab.

Abschliessend hob Andreas Dummermuth, Geschäftsleiter der Ausgleichskasse / IV-Stelle Schwyz, die Bedeutung der Ehrlichkeit und des Zusammenhalts in der Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hervor: «Was zusammengehört, muss zusammengebracht werden – Ehrlichkeit und Zusammenhalt sind das Fundament dieser Gemeinschaft.»

Ein Aufruf zum Handeln

Der Abend zeigte eindrucksvoll, dass es sich lohnt, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Chance zu geben. Unternehmen und Arbeitgebende wurden ermutigt, offen für solche Erfolgsmodelle zu sein, denn – wie es mehrfach betont wurde – «Wer Geduld hat, wird belohnt.»


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